Umgestaltung Marktplatz;
- Ausstattung der Außenbewirtschaftungsflächen am Markt mit städtischen Großschirmen -
Beschluss:
1. Eine Kostenreduzierung durch Ankauf der Schirme von helmstedt aktuell soll geprüft und geklärt werden. 2. Die Reduzierung der Schirmanzahl soll geprüft werden. 3. Es soll mit den 3 noch am Marktplatz funktionierenden Gastronomiebetrieben gesprochen werden, ob sie sich an den Schirmanschaffungskosten zu 50 % beteiligen können und ob sie die Folgekosten übernehmen. 4. Das Thema Ersatzbeschaffung soll geprüft werden.
Die Prüfungen sollen in einer A-Vorlage aufbereitet und in einer VA-Sondersitzung am 28.04.2008 vor der gemeinsamen Fraktionssitzung zur Beschlussfassung vorgelegt werden.
Protokoll:
Herr Bittner erläutert eingehend die Vorlage und nimmt ausführlich zu den Auswahlkriterien Stellung. Bei den Kosten weist er darauf hin, dass der Preis in dem Beschlussvorschlag um 2 Schirme für die Zuschauerüberdachung vor dem Podest reduziert wurde, da diese Schirme keinen gewerblichen Zweck erfüllen, sondern ein Instrument des Stadtmarketings seien, das wiederum durch Sanierungsmittel gefördert werden könne.
Herr Metschke ergänzt, dass sein Fachbereich eruiert habe, diesen Betrag nochmals zu senken. Daher habe man die Möglichkeit ins Auge gefasst, den Ankauf evtl. über einen Gewerbebetrieb erfolgen zu lassen, wie z.B. die Marketing GmbH, um Steuern zu sparen und man somit nur noch über einen Betrag von 20.000 Euro für die Schirme beschließen müsse. Dieses Verfahren wäre auch einfacher umzusetzen, als wenn jeder Gastronom einen städtischen Zuschuss bekäme und die Schirme selbst kaufen müsste, was wiederum auch zu Problemen mit den Eigentumsverhältnissen führen würde. Diese Einsparmöglichkeit müsse aber noch überprüft und abgeklärt werden. Die Finanzierung wurde bereits in der letzten Sitzung etwas widersprüchlich behandelt. Seinerzeit habe man geäußert, notfalls Mittel aus der direkten Wirtschaftsförderung nehmen zu können, da keine Mittel für Schirmanschaffungen im Haushalt vorgesehen waren. Wenn sich von der Politik aber gegen diese Finanzierung ausgesprochen werde, müssten die Gelder außerplanmäßig bereitgestellt werden.
Herr Dr. Dirksen erklärt, dass er bei den hohen Anschaffungspreisen der Schirme Bedenken habe und lehnt den Beschlussvorschlag ab, da die längerfristige Belastung größer, als die knapp 30.000 Euro Anschaffungskosten sei. Ebenso möchte er nicht, dass die Gelder aus der Wirtschaftsförderung verwendet werden, da sie für andere Zwecke gedacht seien. Außerdem lehne seine Fraktion die Uniformität der Schirme ab. Die Gastwirte sollen seiner Meinung nach ihre Schirme mit den Getränkewerbungen benutzen, da das Geld spare und den Gästen aufzeigen würde, wo welche Getränke- oder Biersorten ausgeschenkt werden.
Herr Beber spricht sich auch gegen den Beschlussvorschlag aus, da seiner Gruppe die Kosten ebenfalls zu hoch seien. Die Gruppe spreche sich zwar auch für eine einheitliche Beschirmung des Platzes aus, wobei aber die Gastwirte selbst in die Verantwortung genommen werden sollten, da sie schließlich am meisten vom Umbau des Marktplatzes profitieren würden.
Auch Herr Preuß spricht sich gegen den Beschlussvorschlag aus. Seiner Meinung nach wurde den Gastwirten ausreichend Bodenhülsen für Schirme zur Verfügung gestellt, daher könnten sie sich auch an den Schirmanschaffungskosten beteiligen.
Frau Weihmann erklärt, dass die Schirme für die SPD-Fraktion ein sehr wichtiges Gestaltungsobjekt für den Marktplatz seien. Sie würde es auch befürworten, wenn es einen Fundus geben würde, aus dem man Schirme zur Verfügung stellen könnte. Sollten die Kosten aus städtischen Mitteln übernommen werden, müssten die Gastwirte die anfallenden Pflege- und Reparaturkosten übernehmen. Außerdem habe sie bedacht, dass die ursprünglichen Kosten evtl. sogar auf 20.000 Euro reduziert werden können und dieser einmalige Betrag durchaus in einer guten Relation zu anderen Beträgen stehe, die die Stadt Helmstedt für die Wirtschaftsförderung aufwende.
Frau Mattfeldt-Kloth bedauert die immer wieder aufkommende Diskussion. Sie bringt in Erinnerung, dass die Gestaltung des Marktplatzes durch Schirme ein ganz zentrales Element gewesen sei und aus Sicht ihrer Fraktion auch mit ganz neutralen Schirmen ohne Werbung bestückt werden sollte. Der Platz könnte sogar ein wenig elegant gestaltet werden, um sich vom bisherigen Werberummel abzuheben. Aus diesem Grund sollten finanzielle Mittel zur Verfügung gestellt werden. Für den Verbleib der bisherigen Werbeschirme hätte man nicht extra die neuen Hülsen setzten müssen, wodurch man somit wieder am Anfang der Diskussion zur Marktplatzumgestaltung angelangt wäre. Den Einsparhinweis von Herrn Metschke, die Schirme durch Helmstedt aktuell erwerben und verteilen zu lassen, halte sie ebenfalls für eine sehr gute Idee.
Herr Gehrke wiederholt, dass die Schirme ein wichtiges zentrales Gestaltungselement seien und eigentlich nicht als Sonnenschutz benötigt werden. Um die verschiedenen Gastronomiebetriebe optisch voneinander abzutrennen, können die Schirme in unterschiedlichen Farbabstufungen aufgestellt werden, ohne dass eine Einheitlichkeit ausgeschlossen sei. Auch ihn störe der hohe Anschaffungspreis. Ebenso sei ihm die Anzahl der Schirme zu hoch. Daher könnte zu Beginn der Außensaison die Zahl der anzuschaffenden Schirme reduziert werden, um Kosten zu sparen. Aber an der Idee der Einheitlichkeit der Schirme sollte festgehalten werden. Durch die Finanzierung der Schirme aus Mitteln der Wirtschaftsförderung könne eine vernünftige Wirtschaft entstehen. Durch die Erweiterung der Außengastronomie werde die Attraktivität des Marktplatzes insgesamt angehoben. Daher sei das Zur-Verfügung-Stellen der Schirme ein wirtschaftsförderndes Element.
Frau Weihmann berichtet, dass sich in der SPD-Fraktion geeinigt wurde, einheitliche Schirme, aber in unterschiedlichen Farben als Gastronomieabgrenzung anzuschaffen.
Herr Metschke macht darauf aufmerksam, dass die Politik und Verwaltung den Gastwirten nahegelegt haben, ihre bewirtschafteten Außenflächen zu erweitern und mit Hülsen und Schirmen zu versehen, von denen die Gastronomie vorerst nur hoffen könne, dass sie mit zusätzlichen und nicht verlagerten Gästen belegt werden. Die Gastronomie habe nun zusätzlich die Kosten für die neue Konzessionierung der Fläche und die neuen anzuschaffenden Möbel zu tragen. Die jetzigen Schirme der Gastronomie seien am Bierabsatz gekoppelt, was bedeute, dass die Schirme kein Geld kosten, sondern als Bierabsatz verrechnet werden. Auch diese Punkte müssen berücksichtigt werden. Sollte sich für eine einheitliche Schirmfarbe entschieden werden, würde die Möglichkeit eines Austauschs zwischen den verschiedenen Gastronomien bestehen, wenn nicht die volle Schirmanzahl angeschafft werden würde.
Herr Kubiak stellt anhand der Präsentation verschieden Farbabstufungen der Schirme vor und erklärt, dass aus Sicht der Verwaltung die Flexibilität durch eine einheitliche Schirmfarbe ausschlaggebend sein sollte.
Herr Preuß schlägt vor, nur 2 verschiedene Schirmfarben auszuwählen, so dass zur hohen Flexibilität und auch eine optische Gastronomieabgrenzung möglich sei.
Herr Kalisch äußert noch einmal, dass seine Fraktion den Beschlussvorschlag in dieser Form ablehnen werde, da ihm die Anschaffungs- und auch die jährlichen Folgekosten zu hoch seien. Außerdem gibt er zu Bedenken, dass man mit seinem Eigentum pfleglicher umgehe, als mit fremden Eigentum. Gleichwohl würde er es mehr als bedauern, wenn keine Kompromisslösung gefunden werden könne. Die Überlegungen zur Kostenreduzierung bei der Anschaffung sei ein Schritt in die richtige Richtung. Daher regt er an, sich noch einmal über die Anzahl der Schirme zu unterhalten, ob diese Anzahl überhaupt benötigt werde. Derzeit seien am Marktplatz nur 3 funktionierende Gastronomiebetriebe ansässig, wo versucht werden sollte, ein Gespräch dahingehend zu führen, ob sich die Gastwirte zu 50 % an den Anschaffungskosten beteiligen können. Die Folgekosten sollten dann auch übertragen werden. Zu den Farbabstufungen von Herrn Kubiak führt er aus, dass die Farbnuancen nach 2 bis 3 Jahren nicht mehr zu unterscheiden seien. Daher schlägt er unterschiedliche Farben für die Schirme vor.
Herr Metschke erwidert, dass er aus bisher geführten Gesprächen mit den Gastwirten große Probleme bei der Beteiligung an den Anschaffungskosten sehe, da bereits schon wegen der hohen Möbelanschaffungskosten gemurrt wurde. Die Pflegekosten sehe er als einen verhandelbaren Posten an. Wenn die Folge- und Reparaturkosten von den Gastwirten selbst zu tragen seien, würde das auch den pfleglichen Umgang mit den Schirmen fördern. Auf Nachfrage erklärt er, dass er von einer 6- bis 7-jährigen Lebensdauer der Schirme ausgehe.
Herr Kalisch wirft ein, dass die Ersatzbeschaffung der Schirme von den Gastwirten auch vertraglich geregelt werden könne, wobei es sogar möglich sei, sich auf einen Zeitraum festzulegen.
Herr Gehrke ist erfreut, dass die CDU-Fraktion versuche, Kompromisslösungen zu finden und anzubieten. Bei der angesprochenen Frage der Pfleglichkeit müsse versucht werden, sie über den genannten Vorschlag der Ersatzbeschaffung aus dem Weg zu räumen. Zur Beteiligung der Gastronomie an den Schirmanschaffungskosten sehe er das allerdings so ähnlich wie Herr Metschke, wobei es dann besser wäre, die Folgekosten mit einzubeziehen. Zur Reduzierung der Anschaffungskosten führt er aus, dass unbedingt ein Gespräch mit helmstedt aktuell geführt werden sollte. Außerdem sei zu überlegen, an Stelle von 13 nur 8 kleine Schirme anzuschaffen. Unter Berücksichtigung dieser Punkte ergebe sich für ihn eine andere Grundlage, auf der man sich politisch einigen könnte.
Herr Walter schlägt vor, mit den Brauereien zu sprechen und zu versuchen, dort eine Kostenbeteiligung auszuhandeln, da auch er nicht von einer Kostenbeteiligung durch die Gastwirte ausgehe.
Frau Weihmann erwidert, dass sie sich eine Gesprächsführung mit den verschiedenen Brauereien schlecht vorstellen könne.
Herr Kalisch bittet aufgrund dieser Diskussion und des vorhandenen Zeitdrucks, dass eine Entscheidung im nächsten VA herbeigeführt werden sollte, da über diese Thematik noch einmal eingehend in seiner Fraktion beraten werden müsse. Hierfür werde allerdings umgehend eine überarbeitete Vorlage benötigt.
Herr Metschke antwortet, dass eine Vorlagenüberarbeitung mit den Kosten einer reduzierten Schirmanzahl sicherlich "auf die Schnelle" kein Problem wäre. Aber eine Gesprächs- und Verhandlungsführung mit den Gastronomen sei so schnell nicht möglich. Er sei aber der Meinung, dass in dieser Angelegenheit kein eklatanter Zeitdruck herrsche, da die Schirme auch eine Lieferfrist hätten. Die Freiluftsaison werde in Kürze erst beginnen und die gesetzten Hülsen seien dahingehend flexibel, dass für den Saisonantritt vorerst die alten Schirme benutzt werden können. Ein Austausch sei im Laufe der Saison immer noch möglich.
Eine Diskussion über die Terminierung zur Beschlussfassung schließt sich an.
Herr Metschke weist auf die gemeinsame Fraktionssitzung am 28.04.2008 zur Konzeptpräsentation Helmstedt See/Landesgartenschau hin, wo wahrscheinlich auch alle Ratsmitglieder anwesend sein werden. Man könnte vor Beginn oder im Anschluss an diese Präsentation in einer VA-Sondersitzung dieses Thema noch einmal aufgreifen.
Der Ausschuss spricht sich abschließend für folgende Vorgehensweise aus:
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