Umweltbericht;
- weitere Beratung ab Seite 117 des Entwurfes -1
Protokoll:
Frau Wiesenborn verweist auf den vorliegenden Umweltbericht, der ab Seite 117 weiter zu behandeln ist.
Herr Winkelmann nimmt Bezug auf Seite 120 des Umweltberichtes und erklärt, dass der Landschaftsverbrauch in Deutschland Ausmaße angenommen habe, die ein Umdenken erforderlich machen würden. Wenn man sich überlege, dass jeden Tag 100 ha Boden versiegelt werden würden, könne man ermessen, über welche Dimensionen hier diskutiert werde. In diesem Zusammenhang sei auch die seit kurzer Zeit intensiv betriebene Nachverdichtung im innerstädtischen Bereich zu kritisieren. Die Lückenbebauung würde dem Naturhaushalt weitere Flächen entziehen, so dass innerstädtisches Grün noch weiter zurückgedrängt werde. Zwar sei auch die Bündnis90/Die Grünen-Fraktion für eine Bebauung auf bestehenden Bauflächen, nur müsse im Einzelfall darauf geachtet werden, dass nicht jeder Garten betoniert werde.
Herr Franke erwidert, dass die Anmerkungen des Ratskollegen Winkelmann in sich unlogisch seien. Gerade das derzeit in Arbeit befindliche Baulückenkataster sorge dafür, dass sich der Flächenverbrauch für neue Bauvorhaben minimiere. Dies hänge im Wesentlichen schon damit zusammen, dass bei solchen Baumaßnahmen keine zusätzlichen oder neuen Versorgungsleitungen gelegt werden müssten. Darüber hinaus sei die Erschließung dieser Lückengrundstücke stets gesichert, so dass gerade keine zusätzlichen Flächen betoniert werden müssten. Insofern könne man sagen, dass die Nachverdichtung im besten Sinne ökologisch sinnvoll sei.
Herr Scheil betont, dass auch die früheren Bauausschüsse immer sehr maßvoll mit der Ausweisung neuer Baugebiete umgegangen seien. Nach seiner Meinung habe man sich niemals am allgemeinen „Wettrüsten“ der Gemeinden beteiligt, welche versucht hätten, die Bauwilligen mit immer größeren und attraktiveren Baugebieten zu ködern. Helmstedt habe stets mit Augenmaß gehandelt, was sich letztlich schon dadurch beweisen lassen, dass die Baugebiete der Stadt in relativ kurzer Zeit besiedelt worden sei. Im Moment erlebe man eine gewisse Stagnation, was dazu führe, dass ein großes Baugebiet derzeit nicht unbedingt benötigt werde. Zudem müsse man feststellen, dass das Ende der Fahnenstange fast erreicht sei. Größere Baugebiete werde es in naher Zukunft nicht mehr geben können.
Herr Winkelmann verweist auf die Seite 125 des Umweltberichtes und berichtet, dass er als Vorsitzender des Umweltausschusses auch Mitglied der Gewässerschaukommission gewesen sei. In dieser Funktion habe er immer wieder feststellen müssen, dass die landwirtschaftlichen Betriebe die vorgeschriebenen Mindestabstände zu den Gewässern, die sogenannten Gewässerränder, nicht einhalten würden. Er frage deshalb an, ob der Verwaltung bekannt sei, wie sich die Situation derzeit darstelle.
Herr Geisler erwidert, dass es in diesem Bereich zu keinen wesentlichen Verbesserungen gekommen sei.
Herr Winkelmann verweist auf die Seite 151 des Umweltberichtes und fragt an, ob es seitens der Verwaltung Planungen gebe, zukünftig die Winterdienstfahrzeuge mit Feuchtsalz auszustatten.
Herr Geisler antwortet, dass man im Rahmen einer anstehenden Investition derzeit Überlegungen anstelle, ob auf dem Betriebshof Feuchtsalz für den Winterdienst eingesetzt werden könne. Diese Entscheidung hänge allerdings von einigen wichtigen Faktoren ab, deren Wirtschaftlichkeit man im Moment eingehend prüfe.
Herr Kubiak ergänzt, dass im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit Gespräche mit dem Betriebshof des Landkreises geführt werden würden, um größtmögliche Synergieeffekte erzielen zu können. Dies sei im Bereich des Winterdienstes sicherlich nur schwer möglich. Allerdings gebe es andere Aufgabenfelder, wo eine Kooperation durchaus zu beiderseitigem Nutzen führen könnte.
Herr Preuß betont, dass er seine Zweifel besitze, was die schädigenden Wirkungen des Streusalzes betreffe. Er verweise in diesem Zusammenhang auf den seltsamen Umstand, dass die Straßenbäume an der B 1, welche zweifellos die größte Menge an Streusalz hätten verkraften müssen, am kräftigsten gewachsen seien. Dazu müsse man wissen, dass die meisten Pflanzen und Böden einen gewissen Salzanteil benötigen würden. Darüber hinaus glaube er nicht, dass sich der Einsatz von Feuchtsalz in der Stadt Helmstedt wirtschaftlich lohnen könne. Man habe eine Vielzahl von Kleinfahrzeugen und jede Menge Bereiche, die nur mit der Hand abgestreut werden könnten, was dazu führe, dass man zwei Systeme parallel laufen lasse. Er könne sich nicht vorstellen, dass ein solcher Parallelbetrieb tatsächlich dazu führen könne, den Winterdienst preiswerter zu machen.
Herr Geisler antwortet, dass die Stadt Helmstedt sich die ökonomischen Aspekte dieses Verfahrens sehr genau ansehen werde. Dies bedeute, dass Feuchtsalz nur dann eingesetzt werde, wenn es tatsächlich ökonomisch und ökologisch sinnvoll erscheint. Eine Anfangsinvestition sei jedoch auf jeden Fall notwendig. Es komme eben darauf an, ob sich innerhalb der Laufzeiten finanzielle Einsparungen entwickeln würden. Darüber hinaus sei der Feuchtsalzeinsatz ohnehin nur bei den großen Fahrzeugen geplant, da diese bestenfalls das Salz nur dorthin streuen sollten, wo es eben auch benötigt wird. Dies führe letztlich auch zu Einsparungen bei der Verbrauchsmenge.
Herr Winkelmann verweist auf die Seite 154 des Umweltberichtes und fragt an, warum im Bericht keine genauen Zahlen der Messstation in Wolfsburg aufgeführt worden seien. Klar sei, dass sich die Luftqualität erheblich verbessert habe. Allerdings hätte er gerne erfahren, in welchen Dimensionen sich diese Verbesserung bewege.
Herr Geisler erläutert, dass man die entsprechenden Internetadressen der Station abgedruckt habe. Unter den entsprechenden Links könne man sich tagesaktuell die Werte ansehen, so dass der Abdruck von Werten, die vor Monaten gemessen worden seien, wenig Sinn mache. Bei der Station in Wolfsburg handele es sich um eine Referenzstation. Für den Betrieb dieser Messanlagen ist das Land Niedersachsen zuständig. Das zuständige Ministerium habe ermittelt, dass die Wolfsburger Werte in etwa der Luftqualität der Stadt Helmstedt entsprechen würden. Zwar gebe es auch drei mobile Messstationen, allerdings seien diese überall im Land im Einsatz und bei der derzeitigen Finanzlage des Landes sei ein solcher Antrag wohl ziemlich aussichtslos.
Frau Klimaschewski-Losch verweist auf die Seite 155 des Umweltberichtes und fragt an, ob es hinsichtlich der elektromagnetischen Strahlen bereits neue Grenzwerte gebe. Im Bericht beziehe man sich auf Werte aus dem Jahre 2001 und sie sei nicht sicher, ob es zwischenzeitlich bereits Aktualisierungen gegeben habe.
Herr Geisler antwortet, dass die abgedruckten Grenzwerte der 26. BImSchVo entnommen worden seien. Diese gesetzliche Verordnung sei seitdem nicht wieder geändert worden, so dass die Werte durchaus aktuelle Gültigkeit besitzen würden.
Frau Klimaschewski-Losch verweist auf die Seite 157 des Umweltberichtes und fragt an, ob es hinsichtlich der Messung an Mobilfunkmasten einen bestimmten Rhythmus für die Wertermittlung gebe.
Herr Geisler erläutert, dass ein wie auch immer festgelegter zeitlicher Rhythmus nicht existieren würde. Dies hänge vor allem damit zusammen, dass unterhalb der Mobilfunkmasten überhaupt keine Strahlung mehr messbar sein dürfe. Insofern mache die Ermittlung nur in einer bestimmten Höhe Sinn. Im vorliegenden Falle sei es dagegen um die Hintergrundbelastung einer solchen Anlage gegangen. Herr Diedrich verweist auf die Seite 158 des Umweltberichtes und fragt an, wann mit der endgültigen Bearbeitung der Punkte 6.3 und 6.4 auf dieser Seite zu rechnen sei.
Herr Geisler erwidert, dass die Bearbeitung nach der Sommerpause abgeschlossen sei, so dass die Punkte in der Endfassung abgearbeitet seien.
Frau Wiesenborn dankt den Mitgliedern des Bau-, Umwelt- und Werksausschusses für die Behandlung des Umweltberichtes und schließt die Beratung zu diesem Bericht ab.
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