Neumärker Straße;
- Auswahl der Oberflächenmaterialien -
Protokoll:
Die Vorsitzende berichtet, dass aufgrund des Bürgeraufrufes zur Pflasterabstimmung für die Neumärker Straße 147 Anrufe eingegangen seien. Davon haben 71 Anrufe für den Pflasterstein „b“, 45 Anrufe für den Stein „c“, 21 Anrufe für den Stein „a“ und 10 Anrufe für den Pflasterstein „d“ gestimmt, wobei sie die einzelnen Steine vorstellt. Sie verweist auf die Aussage von Herrn Weinkopf, dass sich alle 4 Musterflächen preislich, und reinigungsmäßig nicht voneinander unterscheiden, so dass nun eine rein optische Entscheidung getroffen werden könne. Die Entscheidung müsse aber noch in dieser Sitzung fallen, um den bereits vom Ausschuss festgelegten Terminplan einhalten zu können.
Herr Weinkopf führt ergänzend aus, dass er bei verschiedenen Herstellern angefragt habe, welche Betonsteine sie mit Natursteinvorsatz und einer Stärke von 10 cm, sowie einer hohen Haltbarkeit und einem guten Preis-/Leistungsverhältnis anbieten können. Diese Voraussetzungen wurden allen 4 vorgestellten Steinen zugesprochen. Nun habe sich allerdings doch ein „Außenseiter“, nämlich der Pflasterstein „a“ eingeschlichen. In einem gestern geführten Gespräch habe sich herausgestellt, dass dieser Stein auch mit einem Natursteinvorsatz versehen sei, aber, im Gegensatz zu den 3 anderen Steinen, die Farbe nicht durch die Natursteinstoffe bekomme, sondern durch das Bindemittel, welches die Körnung verfestige. Dabei wurden dem Bindemittel künstliche Farbstoffe beigefügt. Dieses sei beim Stein „a“ der Fall. Folglich liege bei der Herstellung dieses Steines ein Arbeitsgang weniger vor, was ihn preiswerter mache. Demzufolge liege hier ein Preis- und auch Qualitätsunterschied vor, was die Farbechtheit betreffe. Der Stein „a“ koste ca. 13,00 €/m², wobei der Preis der anderen Steine zwischen 18,00 und 19,00 €/m² liege. Die Farbechtheit der anderen Steine sei dauerhafter als die des Steines „a“. Für die eigentliche Preisvorstellung müsse allerdings noch etwa 11,00 bis 12,00 €/m² für das Verlegen hinzugerechnet werden, so dass für die Pflasterung ca. 30,00 €/m² bei einer Fläche von 2.300 m² ausgegeben werden müsse. Abschließend präsentiert er noch einige Aufnahmen der Fußgängerzone in Vorsfelde, wo er eine Musterfläche mit dem Pflasterstein „b“, kombiniert mit Velpker Sandstein - wie hier in Helmstedt auch vorliegt - vorgefunden habe.
Herr Arendt fragt an, wie viele Jahre Lieferzeit die Firma für den Pflasterstein „b“ garantieren könne. Da man mit der Gestaltung des Marktplatzes noch nicht weitergekommen sei, könne es sein, dass sich evtl. auch über eine neue Marktplatzpflasterungen unterhalten werden müsse und diese dann auch einheitlich sein solle.
Herr Weinkopf sagt eine Nachfrage bei der Herstellerfirma zu.
Die Vorsitzende erklärt für die CDU-Fraktion, dass sie sich nicht den Stein „a“ ausgesucht hätten und sie somit auch nicht in einen Wettbewerbskonflikt geraten konnten. Wären die Eigenschaften des Steines „a“ vorher bekannt gewesen, wäre er aus dem Wettbewerb genommen worden. Sie erinnert, dass bezüglich des Pflasters nun alles durchgesprochen und abgeklopft wurde und sich hier und heute nur noch über die Auswahl des Steines geeinigt werden müsse.
Herr Kubiak weist abschließend noch darauf hin, dass es sicherlich auch einen Betonstein mit Natursteinvorsatz in dem Farbton „a“ geben werde, der auch „farbecht“ sei. Da die Eigenschaft des Steines „a“ aber erst in dem gestrigen interfraktionellen Treffen zur Sprache kam, bliebe der Verwaltung nicht genügend Zeit, einen Ersatzstein zu beschaffen, was aber nicht weiter relevant sei, da sich die Auswahl eines anderen Steines abzeichne.
Frau Weihmann berichtet, dass in der SPD-Fraktion noch einmal diskutiert wurde, ob die kleinteiligen Pflasterpartien, insbesondere am Schützenwall und zwischen der Stobenstraße und der Bauerstraße, wirklich gewährleistet seien. Weiter weist sie auf die bereits angesprochene Begrünung in der Neumärker Straße hin und erklärt, dass ihre Fraktion einen Antrag auf Konzepterstellung zur Begrünung von Helmstedts wichtigster Einkaufsstraße an die Verwaltung stellen werde.
Anmerkung: Der Antrag der SPD-Fraktion ist dieser Niederschrift als Anlage 1 beigefügt.
Die Vorsitzende pflichtet den Ausführungen der SPD-Fraktion bei und berichtet von einem in ihrer Fraktion abgegebenen Vorschlag zum Aufstellen von hohen schlanken Terrakottapflanztöpfen, die von der Verwaltung gekauft und bepflanzt werden sollen. Der Kaufpreis liege bei ca. 100,00 bis 150,00 € pro Topf. Für die Übernahme der Pflege sollen die Hauseigentümer oder Mieter der Grundstücke vom Gröpern, Neumärker Straße, Kornstraße und Papenberg befragt werden, ob sie die Pflege der Kübel vor ihren Grundstücken übernehmen möchten.
Herr Wandersleb findet den Vorschlag sehr gut, spricht aber bei vorliegendem Vandalismus Bedenken aus.
Auch Herr Preuß findet die Begrünungsidee sehr gut, schlägt aber vor, anstatt der Töpfe kleine Ausbuchtungen in der Pflasterung vorzunehmen und mit flachwurzelnden Pflanzen zu bestücken, da die Töpfe sehr empfindlich seien und wahrscheinlich nicht lange halten werden. Außerdem erinnert er, dass schon in der Vergangenheit versucht wurde, mit Pflanzkästen die Neumärker Straße zu begrünen, was aber wegen fehlender Pflege eingeschlafen sei.
Herr Gehrke verweist auf den SPD-Antrag und auf die Anregung von Frau Weber-Püschner und fordert die Verwaltung nochmals auf, entsprechende Vorschläge vorzulegen. Er möchte sich nicht mehr mit dem Hinweis „abspeisen“ lassen, dass das nicht möglich sei, was in anderen Städten auch umgesetzt wurde.
Herr Kubiak nimmt Bezug auf die letzte Innenstadtausschusssitzung, in der Überlegungen zur Begrünung oder zum Aufstellen von Kunstwerken in der Innenstadt gefordert wurden. Da die Begrünung der Neumärker Straße wegen bestehender Leitungen durch Bäume nicht möglich sei, wurde nun ein anderer Vorschlag zur Begrünung abgegeben. Er begrüßt den Antrag deswegen, weil nun ein Auftrag zur Konzeptentwicklung vorliege.
Herr Dr. Dirksen findet die Idee ebenfalls sehr gut, da sich gemeinsam für eine Begrünung der Neumärker Straße ausgesprochen wurde. Bezüglich des Vandalismus würde er den Hinweis aber doch Ernst nehmen. Vielleicht wäre es besser, die Töpfe nicht gleich in der gesamten Innenstadt zu verteilen, sondern erst an einer Stelle auszuprobieren. Die schönere Variante seien zwar die Terrakottatöpfe, aber bei Vandalismus oder beim Anfahren von Transportfahrzeugen wären Holzkübel angebrachter.
Herr Kieschke möchte wissen, wie sich die Untere Denkmalschutzbehörde zur Begrünung der historischen Innenstadt äußere.
Herr Kubiak antwortet, dass bei Ausführungen der Unteren Denkmalschutzbehörde „Der Bürgermeister“ im Titel stehe. Folglich werde es ein einheitliches und abgestimmtes Konzept geben.
Die Vorsitzende äußert sich dahingehend, dass sie die Umsetzung der Idee mit den Terrakottatöpfen und der Anwohnerbefragung alsbald auf den Weg gebracht haben möchte, da der Frühling anstehe und bei Zustimmung schon zum Sommer hin einige Töpfe, außer in der Neumärker Straße, aufgestellt werden können. Bei einer vorherigen Konzepterstellung wäre eine Umsetzung noch in diesem Jahr gefährdet.
Herr Gehrke hält trotz des guten Vorschlags von Frau Weber-Püschner und einer baldigen Umsetzung an dem von der SPD beantragten Begrünungskonzept fest. Daher schlägt er vor, die Anregung mit den Pflanztöpfen auf den Weg zu bringen und das Begrünungskonzept in Auftrag zu geben, d.h. der SPD-Antrag wird um den Vorschlag der Vorsitzenden erweitert.
Eine Diskussion schließt sich an.
Sodann lässt die Vorsitzende über den SPD-Antrag und der Erweiterung abstimmen. Der Innenstadtausschuss fasst einstimmig folgenden Beschluss:
Die Verwaltung wird aufgefordert, ein Konzept zur Begrünung von Helmstedts wichtigster Einkaufsstraße zu erstellen. Weiter sollen die Geschäftsinhaber oder Betreiber und die Hauseigentümer der Neumärker Straße, des Gröperns, des Marktes, des Papenbergs und der Kornstraße innerhalb der nächsten 3 Wochen angeschrieben werden, um nachzufragen, ob sie eine Patenschaft für die Pflege eines bepflanzten Terrakottatopfes übernehmen möchten. Das Ergebnis soll in der nächsten Innenstadtausschusssitzung im Mai vorgelegt werden.
Herr Gogolin erklärt sich bereit, eine Pflegepatenschaft für einen Pflanztopf zu übernehmen.
Anschließend lässt die Vorsitzende über den Beschlussvorschlag der Vorlage abstimmen. Der Innenstadtausschuss fasst einstimmig folgenden Beschluss:
Die Sanierung der Straßenoberfläche der Neumärker Straße soll mit dem Pflaster der Musterfläche „b“ durchgeführt werden.
Herr Kubiak berichtet abschließend zu den bereits in diesem Ausschuss angesprochenen unangenehmen Gerüchen aus dem Kanalnetz in der Neumärker Straße, dass die Verwaltung seitens des Abwasserbetriebes eine Kanalbefahrung in Auftrag gegeben habe. Diese wurde im Februar mehrfach durchgeführt. Die Auswertung erfolge derzeit noch. Auffälligkeiten seien im Moment noch nicht aufgetreten. Die Quelle für die unangenehmen Gerüche sei bis jetzt noch nicht gefunden worden. Die Auswertungen sollen bis zur nächsten Woche beendet sein, so dass er von einem Ergebnis bis zur nächsten Bauausschusssitzung ausgehe.
Weiter berichtet er vom Papenberg, wo die Eon-Avacon begonnen habe, Leitungen zu sanieren, obwohl sie angeschrieben wurde, dieses Vorgehen in offenen Baustellen durchzuführen. Aus diesem Grund stehen wieder Straßenaufbrüche an. Die Verwaltung habe nun von allen Leitungsträgern verlangt, dass sie jetzt ebenfalls in diese Untersuchungen einsteigen, um nicht wieder doppelte Baustellen zu produzieren. Das liege derzeit vor, wie z.B. am Brunnen des Marktplatzes, wo Untersuchungen der Gasleitung vorgenommen werden. Am Ende der Woche werde es auch noch eine Baugrube am Papenberg geben, mit der aber eine Baugrube an der Kornstraße vermieden wird, so dass der Verkehr nicht abgesperrt werden müsse. Auch hier gehe es der Eon-Avacon um intensive Gasmessungen. Ziel sei die Sicherheit der Leitungsträger.
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