1. Nachtragshaushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2012 Teilhaushalt 12 - Bereich Schulen bis Jugend - Teilhaushalt 24 - Bereich Soziales -
Beschluss:
Der Ausschuss für Jugend, Familie, Schule und Soziales verweist den Tagesordnungspunkt ohne Beschluss zurück in die Fraktionen.
Drei Anträge der SPD-Fraktion werden in den Fraktionen zur Diskussion gestellt:
Die Mittel für die AWO-Stadtranderholung in Höhe von 2.200 Euro sollen nicht entfallen.
Die Mittel für die Mehrtagesfahrten im Rahmen des Ferienpasses in Höhe von 2.500 Euro sollen gestrichen werden.
Die Mittel für den Mietzuschuss für die Altenbegegnungsstätte der AWO sollen auch im Jahr 2015 wieder eingesetzt werden.
Protokoll:
Frau Niemann verweist auf die Vorlage.
Herr Schobert erklärt im Hinblick auf den Ansatz für Schulmilch, dass man beabsichtige, für die Grundschulen ein eigenes Budget einzurichten. Die Schulen könnten dann selbst entscheiden, welche Maßnahmen sie anbieten und aus dem Budget finanzieren würden. Die Grundschulen würden diese Idee begrüßen.
Herr Gehrke fragt noch einmal nach den Bausteinen, die Herr Schobert im Zusammenhang mit dem Konzept zur Weiterentwicklung der städtischen Grundschulen erwähnt habe. Für ihn sei von Interesse, um welche Bausteine es sich hierbei handele und wie die Schulleiter auf die Möglichkeit, die Schulen in Ganztagsschulen umzuwandeln, reagiert hätten.
Herr Schobert führt aus, dass man als ersten Baustein aus dem JFBZ heraus spezielle Angebote für die Grundschulen vorhalten wolle. Das JFBZ werde also gezielte Jugendarbeit an den Grundschulen betreiben. Zweiter Baustein sei der Bereich des Sportes. Man habe den Sportvereinen angeboten, dass seitens der Stadt ein Betrag in Höhe von 10.000 Euro für Jugendarbeit in den Sportvereinen zur Verfügung gestellt werde. Die Helmstedter Sportvereine hätten dies in der vergangenen ARGE-Sitzung jedoch abgelehnt, da sie kein Interesse daran hätten, an den Grundschulen mit städtischer Förderung entsprechende Programme anzubieten. Daraufhin habe man den Betrag in Höhe von 10.000 Euro aus dem Nachtragshaushaltsplan herausgenommen. Aktuell habe jedoch der Kreissportbund die Diskussion aufgegriffen und erklärt, dass er mit der Stadt Helmstedt über das Vorhaben reden wolle. Wenn es hier einen neuen Planungsstand gebe, so werde man den Ausschuss darüber unterrichten. Der dritte Baustein hänge mit der Auflösung der Schularbeitenhilfe der AWO zusammen. Wie bereits in der Haushaltskonsolidierungsgruppe vorbesprochen, habe man intensive Gespräche mit der AWO geführt und sei dabei überein gekommen, dass die AWO ihre Schularbeitenhilfe mit Förderung der Stadt Helmstedt mit Beginn dieses Schuljahres einstelle. Die Stadt zahle hierfür auch keine Fördermittel mehr. Man wolle jedoch nach wie vor im Bereich der Grundschulen mit der AWO zusammenarbeiten, und die AWO sei auch dazu bereit, weiterhin Angebote in den Grundschulen vorzuhalten. Der vierte Baustein betreffe die Integrationsbeauftragte der AWO, die auch aus städtischen Mitteln finanziert werde. Man habe hier bereits Vorgespräche mit Frau Sönmez geführt. Sowohl die AWO als auch Frau Sönmez selbst könnten sich vorstellen, an den Grundschulen für die Kinder mit Migrationshintergrund spezielle Angebote vorzusehen. Es sei noch ein weiter Weg, bis diese Bausteine realisiert werden könnten, doch man habe bereits eine gute Richtung eingeschlagen.
Herr Gehrke erinnert daran, dass das JFBZ personell stark eingeschränkt sei. Er könne sich nicht vorstellen, dass man dort einen großen Baustein in Richtung Ganztagsbetreuung für die Helmstedter Grundschulen ausfüllen könne. Auch den Sportbereich betreffend seien die Planungen noch nicht weit vorangeschritten. Seines Erachtens sei hier die Hoffnung der Vater des Gedanken. Er frage daher nochmals an, wie sich die Grundschulen zu einer Ganztagsbetreuung positionieren würden.
Herr Pieper macht deutlich, dass man das Angebot der Bausteine der Stadt Helmstedt begrüße. Das Angebot des Landes Niedersachsen hingegen, also eine Umwandlung in eine Schule mit Teilganztagsangebot, werde er mit der derzeitigen Ausstattung von Schulseite her nicht beantragen.
Frau Ruppert-Cöppicus betont, das Angebot der Stadt Helmstedt ebenfalls zu begrüßen, Man erwarte dann jedoch auch von der Verwaltung, dass diese einen entsprechenden Organisationsplan entwickele. Seitens der Schulen sei eine Abstimmung der verschiedenen Angebote nicht leistbar. Von der Stadt müsste ein Nachmittagsplan für die Schulen vorgelegt werden, so dass jede Schule gut versorgt sei. Herr Pieper habe bereits deutlich gemacht, dass das Land Niedersachsen die Schulen nicht so hinreichend ausstatte, dass eine tatsächliche Ganztagsbeschulung mit allen Konsequenzen stattfinden könne.
Herr Alder schlägt vor, sich im Hinblick auf das Spielmobil mit der AWO und dem ASB zusammen zu schließen. AWO und ASB hätten dies bereits getan. Der ASB habe in Emmestedt eine große Halle und verleihe das Mobil nun auch kreisweit. Er rege an, dass die Stadt beim ASB und der AWO nachfrage, ob sie sich dem anschließen könne. So würde man auch die Garagenmiete sparen.
Herr Schobert weist darauf hin, dass man die Thematik auch ín der Haushalskonsolidierungsgruppe besprochen habe. Gegenwärtig würden durch das Spielmobil des JFBZ keine zusätzlichen Kosten entstehen. Man habe auf der anderen Seite jedoch einen sehr hohen Anteil an Jugendlichen, welche die Angebote des JFBZ durch das Spielmobil nach Außen tragen würden. Dies geschehe auf ehrenamtlicher Basis. Er würde die Anregung durchaus im Auge behalten, doch gegenwärtig rate er davon ab, diese umzusetzen.
Frau Niemann erinnert daran, dass die zur Rede stehenden Jugendlichen auch ein Entgelt für ihre Arbeit bekämen. Dies mache eine gewisse Summe aus. Insofern bitte auch sie um Prüfung, inwieweit man das Spielmobil des JFBZ mit AWO und ASB koppeln könne.
Herr Schobert macht nochmals deutlich, dass es sich um engagierte Jugendliche handele, die durch eine derartige Maßnahme demotiviert würden. Seines Erachtens wäre dies ein völlig falsches Signal.
Herr Alder beantragt, die Mittel für die Stadtranderholung in Höhe von 2.200 Euro im Haushalt zu belassen. Es treffe hier definitiv Kinder aus völlig mittellosen Familien.
Herr Schobert weist darauf hin, dass sich die Haushaltskonsolidierungsgruppe dafür ausgesprochen habe, hier ein Sammelbudget einzurichten, aus dem derartige Maßnahmen finanziert würden.
Herr Alder befürchtet, dass andere Dinge aus diesem Budget finanziert würden und die Stadtranderholung keine Berücksichtigung mehr finden könnte.
Frau Niemann betont, dass es sich bei dem betroffenen Personenkreis um spezielle Kinder handele, die man nicht ohne Weiteres z. B. nach Lenste schicken oder in die Angebote des Kreissportbundes integrieren könne. Die SPD-Fraktion stelle jedoch den Antrag, die Mehrtagesfahrten im Rahmen des Ferienpasses zu streichen. Die Zukunft des Ferienpasses sei ungewiss und die Mehrtagesfahrten würden mit 2.500 Euro einen erheblichen finanziellen Anteil darstellen. Zur Einstellung der AWO-Schuldendienstbeihilfe frage sie an, ob dies bereits für das Jahr 2012 möglich sei und ob der entsprechende Ratsbeschluss aufgehoben werden könne.
Die Verwaltung nimmt hierzu wie folgt Stellung:
Mit Schreiben vom 20.07.2013 (abgesandt am 23.07.2012) wurde der AWO-Bezirksverband Braunschweig darüber informiert, dass die von der Stadt Helmstedt seit dem Jahr 1997 regelmäßig bewilligten jährlichen Zinsverbilligungszuschüsse für das Seniorenpflegeheim der AWO in Helmstedt bereits ab dem laufenden Jahr nicht mehr geleistet werden können.
Im Jahr 2012 wurde der Zinsverbilligungszuschuss nicht mehr ausgezahlt.
Frau Niemann nimmt Bezug auf den Mietzuschuss für die Altenbegegnungsstätte in Höhe von 10.000 Euro, der ab dem Jahr 2015 entfallen solle. Wenn zu diesem Zeitpunkt die Räumlichkeiten in der jetzigen Altenbegegnungsstätte nicht mehr zur Verfügung stünden und die Begegnungsstätte an einem anderen Ort untergebracht werden müsste, so dürften die Mittel nicht abrupt gestrichen, sondern evtl. auf andere Räumlichkeiten übertragen werden.
Herr Schobert macht deutlich, dass im Rahmen des Verkaufs des Bürgerhauses festgelegt wurde, der AWO bis zum Jahr 2015 einen Betrag in Höhe von 10.000 Euro zu zahlen, damit sie die Räume mieten könne. Im Rahmen der Haushaltskonsolidierungsgruppe wurde vorgeschlagen, diese Mittel nach Ablauf der vertraglichen Bindung einzusparen. Wenn nun ein Antrag gestellt werde, so müsse dieser auf Änderung des Haushalskonsolidierungskonzeptes - Streichung der Konsolidierungsmaßnahme - lauten. Der Landkreis Helmstedt fordere über jeden Punkt des Konsolidierungskonzeptes Rechenschaft. Wenn eine Maßnahme mit dem Entfall von 10.000 Euro über drei Jahre hinweg im Haushaltskonsolidierungskonzept festgeschrieben sei und im vierten Jahr zahle man den Betrag letztendlich doch aus, so werde der Landkreis dies als Nichteinhaltung der verpflichtenden Haushaltskonsolidierung werten. Er könne dies möglicherweise zum Anlass nehmen, die Genehmigung des Haushaltes zu verweigern, da die Konsolidierungsbemühungen der Stadt Helmstedt als nicht ernsthaft erachtet würden.
Herr Romba erklärt, am heutigen Tage keine Entscheidung über den Vorschlag der SPD-Fraktion fällen zu können. Die Frage sollte vorerst in den Fraktionen diskutiert werden.
Herr Gehrke bittet die Verwaltung darum, Überlegungen anzustellen, wie die Seniorenarbeit in Zukunft gestaltet werden könne. Die Thematik dürfe nicht aus den Augen verloren werden. Sie müsse in einer der nächsten Sitzungen auf der Tagesordnung vorgesehen werden. Die Verwaltung sollte dann auch eine entsprechende Vorlage erarbeiten.
Frau Niemann regt eine Besichtigung der Altenbegegnungsstätte vor der nächsten Ausschusssitzung an.
Herr Schobert schlägt vor, dass man gemeinsam mit den Senioren und dem AJFSS im 1. Quartal des kommenden Jahres eine Art Symposium veranstalte. Dies sollte außerhalb der regulären Ausschusssitzungen stattfinden. Er wolle jedoch nochmals ausdrücklich davor warnen, sich über Maßnahmen hinweg zu setzen, die im Haushaltskonsolidierungskonzept vorgeschrieben seien. Dies könne zur Nichtgenehmigung des Haushaltes führen.
Herr Alder nimmt Bezug auf die Zuschüsse für AWO und DRK in den Ortsteilen. Man sei im Ortsrat Emmerstedt zu der Auffassung gelangt, dass entweder alle einen Zuschuss bekommen sollten oder niemand. Er könne keinem Verein klar machen, dass man in der Kernstadt noch einen Zuschuss in Höhe von 50 % zahle, während der Zuschuss in den Ortsteilen auf Null gesetzt werde. Das DRK leiste in der Kernstadt keine andere Arbeit als in den Ortsteilen. Daher habe man darum gebeten, dass AWO Emmerstedt/Barmke und DRK Emmerstedt ebenfalls noch einen Zuschuss in Höhe von 50 %, also 50 Euro, erhalten sollten. Er habe daraufhin die Auskunft erhalten, dass es sich hierbei um Kleinbeträge handele, die nicht überwiesen würden. Insofern plädiere er dafür, dass AWO und DRK in den Ortsteilen nach wie vor einen Zuschuss in Höhe von 100 Euro erhielten.
Herr Schobert führt aus, dass es für die Haushaltskonsolidierungsgruppe ausschlaggebend gewesen sei, ob die genannten Vereine aus Emmerstedt und Barmke die Möglichkeit hätten, über die Ortsratsmittel einen Zuschuss zu erhalten oder nicht. Die Mittel für die Ortsräte Emmerstedt und Barmke seien für die Vereinspflege vorgesehen. Hierfür hätten die Ortsteile ein eigenes Budget. In der Kernstadt sei dies nicht der Fall. Man habe hier in der Vergangenheit über einen langen Zeitraum hinweg eine Doppelfinanzierung vorgenommen, indem eine Bezuschussung sowohl durch die Ortsräte als auch durch die Stadt Helmstedt vorgenommen worden sei. Nun sei die Thematik jedoch in der Haushaltskonsolidierungsgruppe aufgegriffen und entsprechend diskutiert worden. Die Beschlüsse der Ortsräte würden jedoch in die Veränderungsliste aufgenommen und zur Diskussion gestellt werden.
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