Gesamthaushalt der Stadt Helmstedt für das Haushaltsjahr 2012; Überblick, grundsätzliche Diskussion, Haushaltssicherung, Empfehlungsbeschlüsse
Beschluss:
Der Ausschuss für Finanzmanagement stimmt der Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2012 in der beratenen Fassung zu.
Protokoll:
Frau Klimaschewski-Losch verweist auf die Vorlage und bittet Herrn Junglas die aktuelle finanzielle Situation der Stadt Helmstedt zu erläutern. Herr Junglas hält darauf hin einen Vortrag über die Haushaltslage. Zum besseren Verständnis und zur einfacheren Übersicht, ist die Präsentation dieser Niederschrift als Anlage 1 beigefügt. Darüber hinaus erklärt Herr Junglas, dass seitens der Verwaltung noch Vorschläge für den Haushalt gebe. So habe der Bürgermeister ein Gespräch mit der Wohnmobilinteressengemeinschaft geführt, in dessen Verlauf insbesondere die Situation des Stellplatzes am Maschplatz thematisiert worden sei. Man sei überein gekommen, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen für das Abstellen von Wohnmobilen in diesem Bereich deutlich verbessert werden müssten. Nach Auskunft der Interessenten fehle es an Anschlüssen für Strom und Wasser und auch der Zustand der sanitären Anlagen sei vor Ort einfach nur beklagenswert. Nach den Vorstellungen der Verwaltung sollen für die Attraktivitätssteigerung des Wohnmobilstellplatzes am Maschweg 8.000 Euro zusätzlich in den Haushalt eingestellt werden. Des Weiteren schlage der Bürgermeister die Einrichtung eines virtuellen Jugendparlamentes vor. Hierfür seien Sachmittel in Höhe von 5.000 Euro erforderlich, welche ebenfalls zusätzlich in den Haushalt eingestellt werden sollen. Frau Klimaschewski-Losch fragt an, ob der Bürgermeister geäußert habe, an welchen Stellen er diese Summen einsparen wolle. Letztlich habe man sich darauf geeinigt, neue Maßnahmen nur noch dann durchzuführen, wenn dafür bisherige Ausgaben in gleicher Höhe gestrichen werden. Herr Junglas antwortet, dass ihm keine Einsparvorschläge an anderen Stellen bekannt seien. Herr Strümpel beantragt, dass man das Thema "virtuelles Jugendparlament" noch einmal zurück in die Fraktionen verweise. Die ganze Sache sei sehr überraschend auf der Tagesordnung aufgetaucht und seine Fraktion habe hier noch erheblichen Beratungsbedarf. Dem Vorschlag in Sachen Wohnmobilstellplatz am Maschweg werden man dagegen uneingeschränkt folgen. Frau Mattfeldt-Kloth merkt an, dass sie den Begriff "viruelles Jugendparlament" am heutigen Tage zum ersten Mal höre. Sie frage deshalb einmal an, ob irgendjemand etwas mit diesem Ausdruck anfangen könne. Herr Junglas antwortet, dass es sich dabei um ein Parlament handele, welches im Internet aufgebaut, gepflegt und betrieben werden soll. Frau Klimaschewski-Losch bittet darum, dass man die gesamte Thematik noch einmal von Verwaltungsseite aufbereite und den Ratsmitgliedern als Vorlage zuleite. Insbesondere seien die Fragen nach den Kosten und der Konzeption zu klären. Herr Junglas ergänzt, dass es zudem noch ein Gespräch mit den Marktbeschickern gegeben habe. Hierbei habe der Bürgermeister zugesagt, dass er dem Rat vorschlagen werde, 1.000 Euro für die Attraktivitätssteigerung des Wochenmarktes zusätzlich in den Haushalt einzustellen. Nach kurzer Diskussion kommen die Mitglieder des Finanzausschusses überein, dass man lediglich über die 8.000 Euro für den Wohnmobilstellplatz abstimmen wolle. Die anderen beiden Maßnahmen sollen dagegen im Verwaltungsausschuss beraten werden. Sodann stimmt der Ausschuss für Finanzmanagement einstimmig zu, den Betrag von 8.000 Euro für die Attraktivitätssteigerung des Wohnmobilstellplatzes am Maschweg zusätzlich in den Haushalt 2012 einzustellen. Frau Mattfeldt-Kloth beantragt sodann, den Betrag von 4.000 Euro für die Förderung ökologisch vorteilhafter Einzelvorhaben wieder in den Haushalt einzustellen. Letztlich stelle diese Förderkulisse ein Alleinstellungsmerkmal der Stadt Helmstedt dar, welches es zu bewahren gelte. Sicherlich gehe es hier nur um kleinere Zuschussbeträge, aber auch die könnten so manchem Privathaushalt Anreiz genug sein, um ökologisch vorteilhafte Projekte in Angriff zu nehmen. Sodann lehnt der Ausschuss für Finanzmanagement den Antrag mit 2 Ja-Stimmen bei 5 Nein-Stimmen ab. Herr Junglas bittet die Finanzausschussmitglieder noch kurz Stellung zu den geplanten Straßensanierungen zu nehmen. Frau Mattfeldt-Kloth erklärt, dass ihre Fraktion sich dafür ausspreche, lediglich die Stobenstraße zu sanieren. In dieser Straße würden ohnehin Kanalarbeiten ausgeführt, da ergebe es natürlich Sinn, wenn die Oberfläche ebenfalls erneuert werde. Dies sehe bei den beiden anderen Projekten Birkenweg und Henkestraße schon etwas anders. Deshalb sehe ihre Fraktion bei diesen Straßen auch nicht die Dringlichkeit. Sodann beantragt Frau Mattfeldt-Kloth, dass die Maßnahme Birkenweg in das Jahr 2013 verschoben werde, während die Sanierung Henkestraße vorerst ganz aus dem Maßnahmenkatalog gestrichen werden solle. Herr Kalisch merkt an, dass nach seinem Kenntnisstand auch im Birkenweg die Kanalsanierungsarbeiten zwingend notwendig seien. Wenn dies der Fall wäre, böte sich eine Oberflächenerneuerung natürlich an. Herr Junglas sagt eine Klärung dieser Frage bis zur kommenden Sitzung des Verwaltungsausschusses zu. Herr Kalisch beantragt, dass man im Haushaltssicherungskonzept die Maßnahmenbeschreibung des Teilhaushaltes 12 in der Nummer 13 derart verändere, dass im Satz "Prüfung der Schließung einer Grundschule ab 2012" die Jahreszahl gestrichen werde. Die Mitglieder des Ausschusses für Finanzmanagement stimmen dem vorgenannten Antrag einstimmig zu. Frau Klimaschewski-Losch weist darauf hin, dass sie bereits im November 2010 nachgefragt habe, wann man mit der Erstellung eines Straßenkatasters für die Stadt Helmstedt rechnen könne, um die Investitionen bedarfsgerechter steuern zu können. Zum damaligen Zeitpunkt sei ihr versichert worden, dass man an der Erstellung eines solchen Katasters arbeite. Es stelle sich nun natürlich die Frage, was in der Zwischenzeit passiert sei und warum die Erstellung jetzt als völlig neue Idee in die Diskussion eingebracht werde. Herr Junglas erwidert, dass diese Frage im Fachausschuss geklärt werden müsste. Deshalb sollte sie im Bauausschuss noch einmal formuliert und vorgetragen werden. Frau Schadebrodt erklärt, dass man bei der Gesamtbetrachtung des Haushaltes feststellen müsse, dass die Personalkosten im Jahre 2012 um etwa 500.000 Euro gegenüber dem Jahr 2010 steigen würden. Bei den Sach- und Dienstleistungen ergebe sich sogar eine Steigerung um 800.000 Euro. Nach ihrer Ansicht müsse ein Weg gefunden werden, wie diese Summen erheblich reduziert werden können. Dafür habe ihre Gruppe zum Einen eine Liste mit Kostenreduzierungen erarbeitet, welche das Gesamtdefizit um etwa 300.000 Euro verringern würden und zum Anderen schlage sie vor, die Personalkosten auf dem Niveau des Jahres 2010 zu deckeln, um weitere Steigerungen in diesem Bereich zu vermeiden. Sie denke, dass man durch eine flexible Personal- und Organisationpolitik dieses Ziel durchaus erreichen könne. Es müssten in diesem Bereich Strukturen geschaffen werden, die Kostenreduzierungen und Aufgabenerfüllung miteinander verknüpfen. Herr Junglas erwidert, dass eine Personalkostendeckelung schlichtweg rechtlich nicht umzusetzen sei. Die Stadt Helmstedt müsse sich an bestehende Arbeitsverträge halten und die sich daraus ergebenden Verpflichtungen auch entsprechend erfüllen. Unbesetzte Stellen gebe es zwar in einer gewissen Zahl, diese seien aber mit Mitarbeitern im Mutterschutz, Erziehungsurlaub oder durch längerfristigen, krankheitsbedingtem Ausfall besetzt. Insofern sei man weniger flexibel als es auf den ersten Blick den Eindruck mache. Den einzigen Weg, den man hier gehen könne, seien betriebsbedingte Kündigungen. Sofern dies gewünscht sei, müsse es entsprechend beschlossen werden. Ansonsten sei er nach wie vor der Auffassung, dass man den Weg des sozial verträglichen Stellenabbaus weitergehen sollte. Dies habe man in der Vergangenheit bereits getan und werde es auch in Zukunft weiter praktizieren. Frau Schadebrodt weist sodann auf die Kosten für Sach- und Dienstleistungen hin und beantragt in diesem Bereich eine Deckelung der Kosten auf dem Niveau von 2010. Herr Junglas erwidert, dass eine pauschale Deckelung grundätzlich zwar möglich, aber in keiner Weise zielführend sei. Man müsse sich immer wieder Gedanken darüber machen, wo konkret Kosten eingespart werden sollen, weil mit diesen Ausgaben eben auch bestimmte Leistungen verknüpft seien. Dies bedeute, wenn man Kosten eingespart werden sollen, müsse man der Verwaltung auch erklären, auf welche Leistungen verzichtet werde. Nach einer weiteren Diskussion über die Deckelung der Personalkosten und der Sach- und Dienstleistungen fasst der Ausschuss für Finanzmanagement mit 7 Ja-Stimmen bei 1 Nein-Stimme folgenden
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