Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2009 (aus Gesamthaushalt)
Beschluss:
Der Ortsrat Emmerstedt stimmt dem Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2009 - soweit seine Zuständigkeit gegeben ist - mit folgenden Änderungen zu: Änderungen:
Produkt Musikpflege, Heimat- und sonstige Kulturpflege und Sonstige Einrichtungen (FB 11) - alle Ansätze bleiben wie bisher - keine Änderungen für 2009
Produkt Verwaltungsservice (FB 21) - die Haushaltssicherungsmaßnahmen Nr. 43 und 48 werden gestrichen.
Produkt Sonstige soziale Angelegenheiten (FB 24) - Zuschüsse an Wohlfahrtsverbände - die Ansätze bleiben wie bisher, keine Änderungen für 2009.
Protokoll:
Herr Junglas erläutert die von ihm verteilte Graphik zu den Jahresfehlbeträgen der Stadt Helmstedt, die dieser Niederschrift als Anlage 1 beigefügt ist. In diesem Zusammenhang weist er darauf hin, dass das Neue Kommunale Rechnungswesen (NKR) im Ergebnis zu einer Erhöhung des Jahresfehlbetrages (früher Jahresdefizit genannt) um 1,2 Mio Euro führe, da verschiedene Aufwandspositionen berücksichtigt werden müssen, die vorher nicht ausgewiesen wurden, wie z. B die Erfassung des Werteverlustes aller Anlagengüter in Form von Abschreibungen, ebenso die Neuerfassung der Zuführung von Rückstellungen für die Pensionsverpflichtungen der Beamten, die Urlaubsgeldrückstellungen, die Altersteilzeitrückstellungen und dergleichen mehr. Ebenso haben sich die Rahmenbedingungen gegenüber dem Vorjahr in der Größenordnung von 800.000 Euro deutlich verschlechtert. Diese Rahmenbedingungen beinhalten die Satzungsänderung der Versorgungskasse, was mit 195.000 Euro pro Jahr zusätzlich belaste, die Erhöhung der Hebesätze für die Kreisumlage mit jährlich zusätzlichen 240.000 Euro und die allgemeine Entwicklung der Energiepreise, die ebenfalls eine Defizitentwicklung von 50.000 bis 60.000 Euro gegenüber dem Vorjahr ergeben. Von der Verwaltung wurden Konsolidierungsmaßnahmen in Höhe von ca. 470.000 Euro vorgeschlagen, die noch politisch diskutiert und beschlossen werden müssen. Insgesamt sei das einzig Positive an dem Haushalt, dass es von der Planung her zu schaffen sei, das Defizit bis zum Jahr 2012 auf rd. 3.685.000 Euro zu verringern. Aber selbst dann erreiche man im Jahr 2012 immer noch einen Gesamtfehlbetrag von rd. 28 Mio Euro. Diese dramatische Entwicklung müsse unbedingt dazu führen, dass nur das absolut Notwendige umgesetzt werden könne, was bei Politik und auch Verwaltung ein Umdenken erfordere. Zu den Konsolidierungsmaßnahmen berichtet er, dass auf Vorschlag der Verwaltung die Zuschüsse für das Jahr 2009 um 10 %, im Jahr 2010 um 20 % und in den Folgejahren noch einmal um jeweils 10 % zu verringern seien, so dass sich insgesamt eine Reduzierung von 50 % ergebe. Die Verwaltung sei der Auffassung, dass bei einer vorherigen Kürzungsankündigung von 10 % keine sportliche oder soziale Einrichtung vernichtet werde. Der Beschluss über die Konsolidierungsmaßnahmen sei verbindlich und verpflichtend. Im Rahmen eines Haushaltssicherungsberichtes müsse genau nachgewiesen werden, welche Maßnahmen ausgeführt und welche Beträge dabei eingespart wurden. Die Maßnahmen für die Folgejahre können allerdings mit Ratsbeschluss im nächsten Jahr wieder korrigiert werden, was bedeute, dass sie nicht endgültig seien. Diese Beträge aber ganz zu streichen, sei zwecks Haushaltsgenehmigung nicht möglich. Abschließend weist Herr Junglas darauf hin, dass die neue Darstellungsweise des Haushaltsplans 2009 nach dem NKR in allen Einzelheiten, einschließlich der Inhalte und der Formblätter, vom Land vorgegeben wurden.
Auf Nachfrage von Herrn Preuß erklärt Herr Junglas, dass der Haushaltsplanentwurf vor der Finanz- und Wirtschaftskrise erstellt wurde. Insofern könne die Haushaltsentwicklung schlechter ausfallen, als prognostiziert. Man gehe aber bei einer Steuerschätzung im November bundes- und landesweit nicht davon aus, dass es im Jahr 2009 zu erheblichen Steuermindereinnahmen kommen werde.
Der Ortsbürgermeister merkt an, dass das Gute am NKR sei, das gesamte Vermögen der Stadt Helmstedt zu bewerten und die Schulden dagegen zu rechnen. Daher sehe die finanzielle Gesamtsituation der Stadt Helmstedt nicht schlecht aus.
Herr Junglas erläutert die benötigten Kriterien zur Defizitabwicklung, wobei von der Stadt Helmstedt 2 Kriterien nicht erfüllt werden können, da der städtische Haushalt negative Ergebnisse ausweise und die städtischen Aufwendungen größer als die städtischen Erträge seien. Ebenso könne bei dieser finanziellen Entwicklung kein Zeitpunkt benannt werden, an dem es zum Haushaltsausgleich komme. Allerdings sei das städtische Gesamtvermögen immerhin noch größer als die Gesamtschulden. Nach einer vorläufigen Bilanz werde eine positive Nettoposition (50 Mio Euro) vorliegen, wobei dieser Betrag bei den vorliegenden Zahlen schnell aufgebraucht sein werde, so dass dieses Kriterium in den kommenden Jahren bei der Stadt Helmstedt auch nicht mehr zu erfüllen sei.
Herr Piltz weist zum angesprochenen Vermögen darauf hin, dass das nur eine hypothetische Größenordnung sei, da dieses Vermögen nicht eingesetzt und veräußert werden könne.
Herr Junglas erklärt zum neuen Haushaltsplanentwurf, dass die Einzelpositionen, die die Ortsteile Emmerstedt und Barmke betreffen, in dem neuen Haushaltsplan nicht wiederzufinden seien und die Verwaltung daher eine Orientierungsliste erstellt habe, in der diese einzelnen Positionen aufgelistet seien.
Frau Stute trägt sodann die einzelnen Ansätze des Haushaltsplanentwurfs 2009, die den Ortsteil Emmerstedt betreffen, vor.
Anmerkung: Die Zusammenstellung der einzelnen Haushaltsansätze ist der Niederschrift als Anlage 2 beigefügt.
Zum Produkt 2621, Musikpflege, Zuschuss an Cantores Minores, bringt der Ortsbürgermeister in Erinnerung, dass dieser Zuschuss in der Vergangenheit separat ausgewiesen wurde, da Anträge auf Bezuschussung zur Anschaffung von Musikinstrumenten vorgelegen haben. Er fragt nun an, ob vom Verein eine derartige Bezuschussung immer noch beantragt werde oder ob der Haushaltsansatz nur in die Folgejahre übernommen wurde.
Herr Junglas sagt eine Beantwortung zum Protokoll zu.
Anmerkung: Die Beantwortung ist dieser Niederschrift als Anlage 3 beigefügt.
Zum Produkt 5733, Sonstige Einrichtungen, Mehrzweckhaus Emmerstedt, verständigt sich der Ortsrat Emmerstedt darauf, die Benutzungsgebühren für das Jahr 2009 nicht zu erhöhen und die Haushaltskonsolidierungsmaßnahme Nr. 18 unbeachtet zu lassen.
Zum Produkt 2811, Heimat- und sonstige Kulturpflege, Zuschuss an den Heimatkreis Emmerstedt, schlägt Herr Preuß vor, die Kürzung wieder zu streichen, da der Heimatkreis die 825-Jahr-Feier mit ausrichten werde und mit einem Zuschuss in bisheriger Höhe zur aktiven Teilnahme an den Feierlichkeiten gerechnet habe.
Der Ortsbürgermeister weist darauf hin, dass sich auch der Sängerbund Harmonie an den Feierlichkeiten zum 825-jährigen Jubiläum beteiligen werde und fasst daher zusammen, dass alle Haushaltsansätze des Fachbereichs 11 bezüglich der Zuschüsse in bisheriger Höhe belassen und auch keine Änderungen der Benutzungsgebühren für das Mehrzweckhaus vorgenommen werden sollen. Er lässt über diesen Vorschlag abstimmen.
Der Ortsrat Emmerstedt stimmt diesem Vorschlag einstimmig zu.
Zur Haushaltssicherungsmaßnahme Nr. 43, Verwaltungsservice, Einsparung von Personalkosten durch Übertragung der Aufgaben der Verwaltungsnebenstelle auf ehrenamtliche Kräfte und Verlagerung der Unterbringung, schlägt Herr Alder vor, diese Maßnahme insgesamt zu streichen, da es nicht das Ziel des Ortsrates sei, die Verwaltungsnebenstelle abzuschaffen.
Herr Junglas antwortet, dass die Verwaltungsvorstellungen dahin gehen, die Verwaltungsnebenstelle in ein anderes Gebäude umzusiedeln, welches die Stadt Helmstedt ohnehin unterhalte und es versucht werden sollte, die hauptamtliche Besetzung in eine freiwillige ehrenamtliche Besetzung zu ändern.
Der Ortsbürgermeister widerspricht dahingehend, dass für ihn kein anderer Standort für die Verwaltungsnebenstelle in Frage komme. Man könne evtl. über einen späteren Verkauf des an die Verwaltungsnebenstelle angrenzenden Gebäudes nachdenken, welches auch zur Kantor-Buchtmann-Str. 1 gehöre, aber nicht über einen Verkauf des vorderen Gebäudebereichs mit der Verwaltungsnebenstelle. Dieser Bereich sollte für die Öffentlichkeit weiter zugänglich sein, zumal in diesem Jahr bereits angeregt wurde, eine Art Servicestelle für Bürger einzurichten, die sich dort von verschiedenen Emmerstedter Institutionen beraten lassen können, wie z.B. vom Sozialverband, von der AWO und vom Seniorenbeirat. Diese Institutionen wurden bisher nur wegen der Problematik mit einer evtl. neuen Poststelle vertröstet. Daher sehe er den Verkauf des vorderen Bereichs der Kantor-Buchtmann-Str. 1 als undiskutabel an.
Der Ortsbürgermeister lässt über den Vorschlag zur Streichung der Haushaltssicherungsmaßnahmen Nr. 43 und 48 abstimmen.
Der Ortsrat Emmerstedt stimmt dem Vorschlag zur Streichung einstimmig zu.
Zum Produkt 3517, Sonstige soziale Angelegenheiten, Zuschüsse an Wohlfahrtsverbände, AWO Emmerstedt-Barmke und DRK Ortsverein Emmerstedt, schlägt Herr Alder vor, die Kürzung der Zuschüsse zu streichen und die Haushaltsansätze in bisheriger Höhe zu belassen. Seiner Meinung nach könne keine Kürzung bei den gemeinnützigen Verbänden vorgenommen werden, da man eigentlich froh über jeden ehrenamtlich Tätigen sein müsste.
Herr Junglas führt aus, dass er schon der Meinung sei, auch bei den gemeinnützigen Verbänden einen Einstieg in das Sparen vorzunehmen. Politisch könne das natürlich anders gesehen, von einer generellen 10%igen Kürzung abgewichen und eine individuelle Kürzung vorgenommen werden. Für ihn sei wichtig, dass überhaupt ein Spareinstieg übrig bleibe.
Der Ortsbürgermeister lässt über den Vorschlag zur Streichung der Zuschusskürzungen für die AWO und DRK Emmerstedt und der entsprechenden Haushaltssicherungsmaßnahme Nr. 60 abstimmen.
Der Ortsrat Emmerstedt stimmt dem Vorschlag zur Streichung einstimmig zu.
Abschließend lässt der Ortsbürgermeister über den Gesamthaushalt abstimmen.
Sodann fasst der Ortsrat Emmerstedt einstimmig folgenden
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