Abwasserentsorgung Helmstedt (AEH);
- Jahresabschluss 2009
Beschluss:
a) Der Jahresabschluss mit dem Rechenschaftsbericht des Wirtschaftsjahres 2009 werrden festgestellt.
b) Der Jahresgewinn in Höhe von 260.737,42 € soll auf neue Rechnung vorgetragen werden.
c) Der Werkleitung wird für das Wirtschaftsjahr 2009 Entlastung erteilt.
Anmerkung: Zu diesem Tagesordnungspunkt s. auch die Anlage zum Protokoll
Protokoll:
Frau Wiesenborn verweist auf die Vorlage.
Herr Schinnerling von der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PKF Fasselt Schlage stellt den Jahresabschluss der AEH zum 31. Dezember 2009 vor. Aufgrund der Einführung der Doppik sei dieser im Vergleich zum Vorjahr etwas verändert.
95 % der Bilanz bestehe aus langfristigem Vermögen in Höhe von rd. 27 Mio. Euro. 5 % des Vermögens werde kurzfristig fällig. Das Eigenkapital betrage 55 %. Die langfristigen Schulden lägen bei 41 %, die kurzfristigen Schulden bei 4 %. Im kurzfristigen Bereich sei eine gewisse Deckung vorhanden, es liege keine Zahlungsunfähigkeit vor. Würde man zum gegenwärtigen Zeitpunkt sämtliches Vermögen veräußern, so würde ein Betrag in Höhe von 296.000 Euro fehlen, um die kurzfristigen Schulden decken zu können.
Im Jahr 2009 seien Investitionen in Höhe von 406.000 Euro getätigt worden, die Abschreibungen würden sich auf 927.000 Euro belaufen. Das kurzfristige Vermögen betrage 1,4 Mio. Euro. Das Basis-Reinvermögen liege unverändert bei 5.113.000 Euro. Auch die Rücklagen, die im Vorjahr gebildet worden seien, würden sich unverändert auf 10.561.000 Euro belaufen. Der Fehlbetrag aus den Vorjahren betrage 106.000 Euro. Der Jahresüberschuss belaufe sich auf 261.000 Euro und sei somit gestiegen. Ein Betrag in Höhe von 15.863.000 Euro könne als Eigenkapital ausgewiesen werden.
Die langfristigen Schulden würden sich auf 11.993.000 Euro belaufen und hätten sich somit gegenüber dem Vorjahr um 71.000 Euro verringert. Bei den kurzfristigen Schulden sei das Jahresergebnis erheblich beeinflusst worden durch die Rückforderung der Schmutzwassergebühr aufgrund der Verhandlungen, die man mit E.ON Avacon geführt habe. Die Rückstellungen hätten somit um 1.024.000 Euro abgenommen. Auch die Personalrückstellungen seien aufgelöst worden. Man habe einen erheblich geringeren Rückstellungsbedarf.
Die Eigenkapitalquote sei wie bereits erwähnt von 53 % auf 55 % gestiegen. Dies wäre auch für ein privatwirtschaftliches Unternehmen sehr erfreulich.
Aus der laufenden Geschäftstätigkeit habe man einen Zugang an Geldmitteln in Höhe von 840.000 Euro zu verzeichnen. Demgegenüber stünden Investitionen in Höhe von 406.000 Euro und die Rückzahlung eines Darlehns.
Das Betriebsergebnis habe sich von 599.000 Euro auf 556.000 Euro verringert. Der Bereich Kapitaldienst sei von 558.000 auf 555.000 gesunken, so dass sich das Zinsergebnis ebenfalls um insgesamt 8.000 Euro verschlechtert habe. Damit habe sich auch das ordentliche Ergebnis um 51.000 Euro verringert.
Die Rückstellung, die man aus kaufmännischen Vorsichtsgründen um 253.000 Euro zu hoch dotiert habe, sei aufgelöst worden. Die Verhandlungen seien letztendlich erfolgreicher verlaufen als erwartet. Somit erhöhe der Betrag in Höhe von 253.000 Euro das Jahresergebnis wesentlich. Der Jahresgewinn liege wie bereits erwähnt bei 261.000 Euro.
Abschließend sei zu sagen, dass der Jahresabschluss, der Rechenschaftsbericht und die Buchführung den Rechtsvorschriften entsprechen würden. Die Geschäftsführung sei ordnungsgemäß erfolgt. Die Entwicklung der Finanz- und Ertragslage, der Liquidität und der Rentabilität würde keinen Anlass zu Beanstandungen geben. Der Eigenbetrieb werde wirtschaftlich geführt, so dass der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt werden konnte.
Herr Winkelmann fragt, ob unter den vorliegenden Voraussetzungen die Gebühren gesenkt werden könnten.
Herr Junglas macht deutlich, dass es sich bei der Auflösung der Rückstellungen um außerordentliche, einmalige Ereignisse handele, die hier eine Rolle spielen würden. Es sei bekannt, dass 1,2 Mio. Euro in den letzten Jahren aus der Schmutzwasserabrechnung vakant gewesen seien. Man habe dies mit dem vorliegenden Jahresabschluss bereinigt. Gewinne in dieser Höhe würden im nächsten Jahr nicht mehr eintreten. Künftig werde man kaum mehr nennenswerte Gewinne oder Verluste erzielen, denn die Abnahmemengen seien relativ konstant und die Preise seien nicht verändert worden.
Herr Franke erinnert daran, dass man in den vergangenen Jahren durchaus in der Lage gewesen sei, Rückstellungen in einer beträchtlichen Höhe zu bilden. Für ihn sei von Interesse, auf wie viel Jahre sich dies verteilt habe.
Herr Junglas antwortet, dass sich dies auf die Jahre 2006 bis 2009 erstreckt habe. Man habe letztendlich einen Vergleich auf 800.000 Euro geschlossen. Der Differenzbetrag zu 1,2 Mio. Euro in Höhe von 400.000 Euro sei über die Jahre hinweg wieder aufgelöst worden. Dies gebe keinen Anlass zur Gebührensenkung.
Herr Viedt macht darauf aufmerksam, dass eine Kostenrechnung aufgeteilt nach Schmutzwasser und Niederschlagswasser wie auch in den Vorjahren noch immer nicht eingerichtet worden sei. Dies sei auch beanstandet worden. Er frage daher an, wann dies geschehen werde.
Herr Junglas räumt ein, dass es sich um eine Beanstandung handele, die in den letzten fünf bis sechs Jahren regelmäßig vermerkt sei. Dies werde sich nun jedoch ändern. Er wolle daran erinnern, dass man die Werkleitung erst am 01.10.2009 übernommen habe. Man habe sich im Jahr 2009 zuerst einmal mit der Schmutzwasserabrechnung und mit der Umstellung auf das Neue Kommunale Rechnungswesen befassen müssen. Letzteres habe bedeutet, dass die gesamte Buchhaltung und das gesamte Kontenwerk neu aufgestellt werden mussten. Der angesprochene Punkt habe daher noch nicht erledigt werden können. Man werde jedoch noch in diesem Jahr ein entsprechendes Angebot für Beratungsleistungen erhalten und den Auftrag vergeben. Es sei somit sichergestellt, dass die gebührengerechte Kostenrechnung im Jahr 2011 eingeführt werde.
Sodann fasst der Bau-, Umwelt- und Werksausschuss einstimmig folgenden
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