Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2011; Teilhaushalte 10,13,14,20,21,22 und 66
Beschluss:
Der Ausschuss für Finanzmanagement stimmt dem Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2011 - soweit seine Zuständigkeit gegeben ist - in der beratenen Fassung zu.
Protokoll:
Herr Buttler verweist auf die Vorlage und fragt an, welchen Hintergrund die extremen Schwankungen im Personalkostenbereich der Jahre 2010, 2011 und 2012 hätten. Herr Junglas erläutert, dass sich diese Veränderungen auf modifizierte Kostenzuordnungen zurückführen lassen würden. So habe man beispielsweise für den Personalrat keine eigene Kostenstelle geführt. Dies sei im neuen Haushaltsplanentwurf verändert worden. Neben der ohnehin für bestimmte Stundenanteile freigestellten Personalratsvorsitzenden, habe man zwei weiteren Mitarbeitern entsprechende Anteile für die Personalratstätigkeit zugeordnet. Ähnliches gelte im Übrigen für das Produkt der Gleichstellungsbeauftragten. Frau Klimaschewski-Losch fragt nach, wie sich die Arbeitszeitanteile prozentual genau aufteilen lassen würden. Herr Junglas erwidert, dass für den Personalratsvorsitz 50 % der vollen regelmäßigen Arbeitszeit angesetzt worden seien. Für die Gleichstellungsbeauftragte habe man 15 % vorgesehen. Herr Kalisch fragt an, weshalb der Personalkostenansatz für den Personalrat in den Jahren 2012 und 2013 wieder drastisch zurückgehe. Herr Junglas sagt eine Beantwortung dieser Frage in der kommenden Verwaltungsausschusssitzung zu. Herr Dr. Dirksen merkt an, dass er es begrüßt hätte, wenn man vor den Haushaltsberatungen in den Fachausschüssen eine Sitzung des Ausschusses für Finanzmanagement vorgeschaltet hätte, in welcher die wesentlichen Sparziele festgelegt worden wären. Dies hätte das Umsetzen bestimmter Konsolidierungsmaßnahmen wesentlich erleichtert. Die jetzt geübte Praxis ergebe nach seiner Meinung keinen Sinn, da man sich hier nur noch über Ergebnisse austausche, welche schon längst abgesprochen seien. Herr Buttler erwidert, dass man diese Art und Weise der Haushaltsberatungen bereits seit einigen Jahren praktiziere. Es verwundere schon, dass sich der Ratskollege Dr. Dirksen gerade in diesem Jahr über die Vorgehensweise beschwere. Herr Kalisch merkt an, dass man sich über die von Herrn Dr. Dirksen angemahnten Ziele und Prioritäten bereits in der letzten Sitzung des Ausschusses für Finanzmanagement ausgetauscht habe. Deshalb verstehe er nicht ganz die Intention dieser Forderung. Herr Winkelmann weist darauf hin, dass es auf der Bundesebene gerade die FDP sei, welche die Konsolidierung der kommunalen Haushalte mit ihren Gesetzgebungsinitiativen massiv ausbremse. Es wirke schon ein wenig sonderbar, wenn man die Liberalen auf kommunaler Ebene als Sparweltmeister erlebe, während sie auf Landes- und Bundesebene das Geld mit vollen Händen verteile. Herr Dr. Dirksen erklärt, dass er in der gesamten Haushaltsdebatte die Offenheit vermisse. Letztlich würden fast alle Beschlüsse und Absprachen im Hinterzimmer diskutiert. Es wäre wünschenswert, wenn die gesamte Debatte gemeinsam mit den Bürgern geführt werden würde. Man müsse einfach zur Kenntnis nehmen, dass man derzeit viele Dinge mit Krediten finanziere, die nachfolgende Generationen abzuzahlen hätten. Er hätte sich gewünscht, dass man die Sparvorschläge der Verwaltung umsetze. Diese habe in vielen Bereichen den Rotstift angesetzt und mutig alte Zöpfe abgeschnitten. Leider seien die meisten dieser Vorschläge von den beiden großen Parteien ignoriert worden. Frau Klimaschewski-Losch betont, dass sich diese Diskussion in jedem Jahr wiederhole, ohne dass die FDP-Fraktion in der Lage sei, konkrete Anträge zu stellen. Zwar werde die Zukunft in blumigen Worten als düsteres Szenario dargestellt, eine vernüftige Lösung der Problematik lasse man sich jedoch nicht entlocken. Es sei schon eine ziemliche Komödie, dass man den anderen Parteien den nötigen Sparwillen abspreche, selbst aber nicht in der Lage sei, einen einzigen konkreten Einsparvorschlag zu präsentieren. Herr Kalisch macht noch einmal deutlich, dass sich die Gepflogenheiten im Rat der Stadt Helmstedt nicht geändert hätten. Nach wie vor habe jede Fraktion die Möglichkeit Anträge und Vorschläge in die Haushaltsdiskussion einzubringen. Die Vergangenheit habe gezeigt, dass die beiden großen Parteien gute Ideen immer aufnehmen und umsetzen würden. Er verwehre sich vehement gegen den Vorwurf, dass der gesamte Haushalt nur aus Absprachen und Schiebereien zwischen CDU und SPD bestehe. Die FDP habe jederzeit die Gelegenheit entsprechende Anträge zu stellen. Fakt sei aber, dass seitens der Liberalen ausser mahnenden Worten nichts komme. Er persönlich sei der Meinung, dass das Ende der Fahnenstange bei den Zuschüssen erreicht sei. Den Vereinen, Verbänden und Organisationen noch weitere Kürzungen zuzumuten, führe unweigerlich dazu, dass einige dieser ehrenamtlichen Träger ihr Engagement völlig einstellen würden. Wem damit gedient sei, dies müsse ihm die FDP mal erklären. Auch wenn die Haushaltssituation schwierig sei, dürfe man sich ein Mindestmaß an Gestaltungsfreiheit nicht aus der Hand nehmen lassen. Herr Rohm macht darauf aufmerksam, dass man in der Stadt Helmstedt in der komfortablen Situation sei, dass sich jeder Fachausschuss mit seinem eigenen Budget beschäftigen könne. Dies sei in anderen Gebietskörperschaften völlig anders geregelt. Diese Spezialisierung versetze die Politik in die Lage, die entsprechenden Stellschrauben für den Haushalt sehr fein justieren zu können. Von dieser Möglichkeit würden die Fraktionen auch regen Gebrauch machen. Allerdings würden diese Diskussionen, anders als vom Ratskollegen Dr. Dirksen behauptet, nicht in irgendwelchen Hinterzimmern geführt, sondern in einer offenen und ehrlichen Auseinandersetzung in den entsprechenden Sitzungen. Das gewisse Dinge zwischen den großen Parteien vorbesprochen seien, halte er für einen völlig normalen Vorgang. Die SPD und die CDU hätten sich zu Beginn dieser Legislaturperiode auf eine Kooperation verständigt und da sei es üblich die Richtung der Politik zu bestimmen, wenn man die entsprechenden Mehrheiten besitze. Er könne sich noch gut an die Zeiten erinnern, in der die FDP-Fraktion mit der CDU koalierte. Da habe man auch gewisse Vorstellungen nicht durchsetzen können. Er habe zwar Verständnis dafür, dass diese Konstellation unangenehm sei, trotzdem sollte man nicht anderen Dinge vorwerfen, die man jahrelang selbst praktiziert habe. Trotz aller Kritik sei er sich sicher, dass der Rat der Stadt Helmstedt stets sehr verantwortungsvoll mit dem Geld der Bürger umgegangen sei. Herr Rohm fragt zudem an, welche Gewerbesteuereinnahmen von der zukünftigen Krankenhausgesellschaft Helios zu erwarten seien. Herr Junglas erwidert, dass man etwaige Einnahmen nicht planen und vorhersagen könne, da gerade im Bereich der Krankenhausgesellschaften viele Rechenmodelle existieren würden, die eine Prognose fast unmöglich machen würden. Sodann fasst der Ausschuss für Finanzmanagement mit 5 Ja-Stimmen bei 1 Enthaltung und 1 Nein-Stimme folgenden
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