Klimaschutzkonzept der Stadt Helmstedt;
Präsentation des aktuellen Bearbeitungsstands
Protokoll:
Frau Neef von der Fa. merkWatt, Vertreterin der Arbeitsgemeinschaft Energieeffizienz konkret, präsentiert die Inhalte des Projektes Klimaschutz für die Gebäude und Einrichtungen der Stadt Helmstedt. Sie gibt einen Überblick darüber, welche Ziele mit dem Klimaschutzkonzept verfolgt werden, welche Schritte dafür notwendig sind und in welchem Zeitraum die Arbeiten erfolgen sollen. Aktueller Bearbeitungsstand ist, dass die Energie- und CO2-Bilanz zumindest in einer vorläufigen Fassung vorliegt. Man weiß bereits, wo die höchsten CO2-Emissionen verursacht werden. Des Weiteren gibt Frau Neef einen Ausblick über die weiteren Arbeitsschritte. Vorrangiges Ziel der Konzeptionierung ist die Senkung der Energieverbräuche und damit einhergehend die Minderung der Energiekosten. Durch die Vermeidung von CO2-Emissionen wird auch ein positiver Effekt für die Umwelt erreicht. Ziel des Konzeptes ist es auch, ein dauerhaftes Energiemanagement zu schaffen und zu sehen, wo man Optimierungen vornehmen kann. Je nach Ausgangssituation kann man durch ein gutes Energiemanagement durchaus 10 bis 20 % der Energieverbräuche einsparen. Deshalb wird auch von Seiten des Fördergeldgebers, des Bundesumweltministeriums, Wert darauf gelegt, dass ein Energiemanagement konzipiert wird, welches auch dauerhaft umgesetzt werden kann. Weiteres Ziel ist es, erneuerbare Energien z. B. durch solare Nutzung von Dachflächen zu erzeugen. Das Projekt der Konzepterstellung findet über das Jahr 2010 hinweg statt und soll Ende 2010 enden. Man liegt mit den Arbeiten gegenwärtig voll im Zeitplan. In den vorläufigen Bilanzergebnissen fehlen noch Verbrauchswerte von sieben Liegenschaften sowie die Werte der Feuerwehren, die erst am gestrigen Abend eingetroffen sind. Im Großen und Ganzen ist der derzeitige Stand aber schon repräsentativ. Die größten, sehr erheblichen Verbräuche sind bei den Bädern zu verzeichnen. An der vorliegenden Darstellung wird sich aufgrund der fehlenden Daten nichts Gravierendes mehr ändern. Das Juliusbad ist der größte Emittent gefolgt von dem Waldbad. An dritter Stelle liegt bereits das Rathaus. Die nächsten konkreten Arbeitsschritte werden darin bestehen, dass liegenschaftsspezifische Kosten ermittelt, Potentiale eingeschätzt und Maßnahmen entwickelt werden. Zudem wird noch in diesem Monat ein Zwischenbericht erstellt, in dem die Ergebnisse ausführlicher dargestellt und für jedes Gebäude konkrete Angaben getroffen werden. Herr Winkelmann erinnert daran, dass das Konzept später auch umgesetzt werden müsse. Dazu werde ein Klimaschutzmanager benötigt. Er bitte die anderen Fraktionen, zu bedenken, dass man im Rahmen der Haushaltsberatungen entsprechende Mittel vorsehen müsse. Die Gelder für den Klimaschutzmanager werden z. T. vom Bund zur Verfügung gestellt, seitens der Stadt müsse lediglich eine Co-Finanzierung erfolgen. Herr Buttler warnt davor, mit Mitteln des Bundes zu rechnen. Auch von Seiten der Stadt sehe er nur wenig finanzielle Möglichkeiten. Eine Co-Finanzierung durch Land und Bund erscheine ihm eher unwahrscheinlich. Hier sollte man auch bei den Bürgern keine falschen Hoffnungen wecken. Frau Weber-Püschner fragt, wann Frau Neef mit der Arbeit begonnen habe. Ihren Informationen zufolge hätte bereits Ende März ein Zwischenbericht erfolgen müssen. In diesem Zusammenhang verweise sie auch auf die Bekanntgabe B 80/2009. Außerdem sei sie verwundert über den hohen Energieverbrauch im Waldbad. Immerhin sei das Bad nur im Sommer geöffnet und man heize dort bereits mit Solar. Herr Geisler erklärt, dass die Auftragsvergabe zur Erstellung des Klimaschutzkonzeptes im Januar diesen Jahres erfolgt sei. Erst danach konnte die Firma merkWatt tätig werden, da sie einen entsprechenden Auftrag benötigt habe. Die B 80 aus September 2009 habe lediglich den Zwischenstand hinsichtlich des Antragsverfahrens beinhaltet. Hier habe es aufgrund erheblicher Nachfragen des Fördergeldgebers einige Schwierigkeiten gegeben. Der von Frau Weber-Püschner benannte Zeitplan sei der, der seitens der Stadt im Fördermittelantrag zugrunde gelegt worden sei. Man habe die Fördermittelzusage jedoch erst kurz vor Weihnachten bekommen und konnte den Auftrag daher erst im Januar vom BUWA vergeben lassen. Der Fördermittelgeber wisse jedoch, welchen Bearbeitungszeitraum man habe und dieser sei für ein Jahr bewilligt. Von daher entstehe kein Nachteil. In diesem Zusammenhang sei sicher auch von Interesse, dass der Fördermittelgeber in dem Verfahren insbesondere die gesamten Bäder und das Brunnentheater nicht untersucht haben wollte. Hierbei handele es sich um vier Objekte von den größten fünf Emittenten. Komplett gestrichen worden seien sämtliche die AEH betreffenden Objekte sowie die Kläranlage. Auch dies seien energieverbrauchsintensive Einrichtungen. Es stelle sich die Frage, was der Bund mit den Fördermitteln bezwecke, wenn insbesondere gravierende Objekte von der Förderung ausgenommen seien. Was das Waldbad anbelange, so sei es zwar richtig, dass dieses eine Solaranlage habe. Man heize jedoch zusätzlich noch auf andere Weise, denn die Solaranlage decke die gesamte Heizung nicht ab. Es müsse zugeheizt werden, wenn die Wetterverhältnisse schlecht seien. Frau Neef ergänzt, dass die hohen Werte im Waldbad auf dem Stromverbrauch basierten. Dieser ergebe sich aus den Mittelwerten der Jahre 2007 bis 2009. Ohne die Solaranlage wären die Werte noch erheblich schlechter. Herr Kubiak bittet Frau Neef um eine kurze Ausführung zum Thema Wirtschaftlichkeitsuntersuchung. Was die Zeitschiene anbelange, so wolle er nochmals betonen, dass sich der Zeitraum für das Projekt auf ein Jahr belaufe. Durch die verspätete Genehmigung sei man drei Monate in Verzug. Daher bitte er darum, erst Anfang 2011 mit der endgültigen Fertigstellung des Konzeptes zu rechnen. Frau Neef führt aus, dass das Projekt bis zum 31.12.2010 mit Fördermitteln bezuschusst werde. Für sie als Ersteller sei dies die Deadline. Was die Wirtschaftlichkeit betreffe, so müsse man auch immer die Einsparkomponente berücksichtigen, die den Investitionen im Energiebereich gegenüberstehe. Es sei die Frage, wie viel Mittel man investiere, um auf der Gegenseite entsprechende Einsparungen zu erzielen. Dies werde man untersuchen müssen. Nach weiterer kurzer Diskussion bedankt sich Frau Wiesenborn bei Frau Neef für den Vortrag. Sie gehe davon aus, dass die Untersuchungen einen sehr positiven Nutzen für die Stadt Helmstedt mit sich bringen würden. Anmerkung: Zu diesem Tagesordnungspunkt siehe auch Anlage 1 zum Protokoll
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