Haushaltssatzung für das Haushaltsjahr 2011;
Teilhaushalt 24 - ohne Bereich Soziales -
Beschluss:
Der Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung stimmt dem Haushaltsplan für das Haushaltsjahr 2011 – soweit seine Zuständigkeit gegeben ist – in der beratenen Fassung zu.
Protokoll:
Der stellv. Vorsitzende verweist auf die Vorlage.
Herr Junglas gibt einen Überblick zur allgemeinen Haushaltssituation der Stadt Helmstedt ab. Bis Ende des Jahres 2010 werde sich voraussichtlich ein Gesamtdefizit von 19,8 Mio. Euro gebildet haben, welches es notwendig mache, die Sparbemühungen in den nächsten Jahren noch zu verstärken. Die Situation könne sich aufgrund der positiven Konjunkturentwicklung allerdings noch geringfügig verbessern, was aber nicht dazu führe, das städtische Defizit auch nur annähernd ausgleichen zu können. Im Haushaltsplanentwurf wurde ein Defizit von 6,4 Mio. Euro für das Jahr 2011 errechnet. Nach Einarbeitung aller Steuerschätzungen, was bis zur Sitzung des Ausschusses für Finanzmanagement noch vorgenommen werde, könne von einem Defizit unter 6 Mio. Euro ausgegangen werden. Da dieses Defizit aber strukturell bedingt sei, könne es trotz positiver Konjunkturentwicklung nicht ausglichen werden. Dazu müsse das Jahr 2011 im Zusammenhang mit dem Jahr 2010 gesehen werden, da die Rechnung für das laufende Jahr mit einem Defizit unter 3 Mio. Euro ende, was aber zur Folge habe, dass im nächsten Jahr weniger Mittel aus dem Finanzausgleich zu bekommen seien und mehr Kreisumlage gezahlt werden müsse. Betrachte man die beiden Jahre zusammen, ergebe sich ein durchschnittliches Defizit von 4,7 Mio. Euro. Diese allgemeine Situation habe sich durch die Konjunkturentwicklung nur geringfügig verbessert, wobei die Zahlen dennoch bedenklich seien, wenn man beachte, dass Ende des Jahres bereits 20 Mio. Euro angehäuft seien, für die auch in den nächsten Jahren Zinsen gezahlt werden müsse.
Sodann werden die einzelnen, den Fachbereich 24 betreffende Haushaltsansätze des Haushaltsplanentwurfs 2011 vorgetragen.
Zur Seite 255, Produkt 1221 Einwohnermeldewesen, möchte Frau Mattfeldt-Kloth wissen, ob das vorhandene Personal durch die sehr zeit- und personalintensiven Ausstellungen der neuen Personalausweise ausreichend sei.
Herrr Junglas antwortet, das in diesem Bereich gerade eine Organisationsuntersuchung durchgeführt und umgesetzt wurde und die Verwaltung davon ausgehe, mit dem bisherigen Personal diese Leistungen erbringen zu können. Es werde mehr Beratungsleistung notwendig sein, was bedeute, dass die Wartezeiten für die Bürger länger werden.
Zur Seite 261, Produkt 1224 Verkehrsaufsicht, Ziel - Fortführung des Verkehrskonzeptes "Innenstadt in den Jahren 2007-2011" (hier: Umdrehung der Magdeburger Straße nach Fertigstellung der Verbindungsstraße Beek – verkehrsbehördlich) fragt Herr Beber an, ob diese Maßnahme kostenneutral sei, da eine keinen Mittelansatz im Haushaltsplan finden konnte.
Herr Junglas verweist auf den in der Vergangenheit gefassten Ratsbeschluss. Eine Umsetzung werde zur Zeit noch politisch diskutiert und in wie weit der Versuch tatsächlich umgesetzt werde, könne er nicht sagen.
Herr Fehlhaber ergänzt, dass die Magdeburger Straße in der Form umgebaut wurde, dass sie in beiden Richtungen befahrbar sei, egal wie die Politik entscheide. Auch die Ampelanlage sei so vorbereitet worden, dass sie umgerüstet werden könne und die dafür benötigte Umbeschilderung werde nur geringe Kosten verursachen.
Herr Junglas verweist auf den Hintergrund für den Verkehrsversuch, der mit dem Vorhaben an den Edelhöfen begründet wurde. Daher sollte der Versuch auch erst dann vorgenommen werden, wenn eine Umsetzung des Edelhöfe-Projektes anstehe und es dann nicht egal sei, ob dort eine Wohnbebauung oder ein Einkaufszentrum entstehen solle. Insofern sei das Vorhaben nicht aktuell.
Herr Dr. Birker berichtet, dass sich der Innenstadtausschuss in der letzten Sitzung für einen Versuchsstart ausgesprochen habe, da sich eine Umsetzung des großen Vorhabens an den Edelhöfen in absehbarer Zeit nicht abzeichne. Es wäre seiner Meinung nach eine Lähmung der Entscheidungsfindung, wenn man nun nicht mehr tätig werde. Eine Verkehrsumdrehung beinhalte auch eine Entlastung des Verkehrs auf dem Postberg und auch die Erreichbarkeit der Innenstadt und des Parkhauses aus Richtung Osten.
Der stellv. Vorsitzende schlägt vor, dort von der Verwaltung eine Verkehrszählung durchführen zu lassen, bevor man den Verkehrsversuch starte. Das Ergebnis solle in die Beratungen der Fraktionen und in die gemeinsamen Diskussionen der Ausschüsse mit einfließen.
Frau Mattfeldt-Kloth hält fest, ihr sei besonders wichtig, dass die Busse nicht mehr den Marktplatz queren. Dieses Problem bestehe unabhängig davon, was an den Edelhöfen geschehe.
Herr Fehlhaber antwortet, dass dieses auch als Endziel verfolgt werde. Damit seien aber auch bauliche Maßnahmen im Bereich des Wallplatzes verbunden, weil die Radien dort für Busse nicht ausreichen. Sollen die Busse auch die bisherigen Gebiete im Bereich Albrechtstraße erreichen, müsste die Streplingerode umgebaut werden. Daher stelle sich die Frage, ob mit der Umgestaltung des Wallplatzes tatsächlich so lange gewartet werde, bis sich an den Edelhöfen etwas ergebe.
Herr Arendt verweist auf die Wichtigkeit des abfließenden Verkehrs, der unbedingt durchdacht werden sollte.
Herr Vergin macht noch darauf aufmerksam, dass bei einer Verkehrsumdrehung auf dem Papenberg/Ecke Edelhöfe Staus entstehen können, was auch unter Berücksichtigung des Busverkehrs bedacht werden müsse.
Der stellv. Vorsitzende hält fest, dass man mit dem Vorhaben Edelhöfe das Jahresende abwarten und sich mit neuem Sachstand dann im Frühjahr mit der Thematik wieder auseinander setzen solle.
Zur Seite 264, Produkt 1225 Gewerbe- und Gaststättenangelegenheiten, hält der stellv. Vorsitzende fest, dass die unter den Leistungsinformationen festgesetzte Anzahl der Kontrollen von Flohmärkten für 2011 von 0 auf 1 Kontrolle angehoben werden solle.
Zur Seite 267, Produkt 1261 Feuerlöschwesen und Hilfeleistungen, stellt Herr Alder namens der SPD-Fraktion den Antrag, die unter Erläuterungen Ziffer 2 (3. Satz) und Ziffer 3 eingetragenen Kürzungen an die Feuerwehr und das THW zu streichen und die Zuschussbeträge in bisheriger Höhe auszuzahlen.
Der Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung spricht sich einstimmig für diesen Antrag aus.
Zur Seite 415, Konsolidierungsmaßnahme Nr. 123 zum Produkt 1211 Wahlen und Statistik, macht Herr Junglas darauf aufmerksam, dass die Ausschussmitglieder darüber diskutieren und entscheiden sollten, ob wieder Wahlplakattafeln aufgestellt werden sollen. Dann müsste diese Konsolidierungsmaßnahme in Höhe von 3.200 Euro wieder gestrichen werden.
Der stellv. Vorsitzende macht darauf aufmerksam, dass sich alle Ratsmitglieder darauf geeinigt haben, die 16 oder 17 alten Wahlplakattafeln noch zu „verbrauchen“ und aufzustellen, aber keine neuen Tafeln mehr anzuschaffen, wenn die alten abgängig seien.
Herr Alder möchte derzeit nicht über die Konsolidierungsmaßnahme entscheiden, da die Thematik in einer der folgenden Sitzungen noch diskutiert werden solle.
Herr Junglas widerspricht dahingehend, wenn der Anmerkung vom stellv. Vorsitzenden gefolgt werden solle, müsse die Konsolidierungsmaßnahme gestrichen und der Betrag von 3.200 Euro wieder in den Haushalt eingesetzt werden. Diese Entscheidung könne allerdings noch in den Haushaltsberatungen der folgenden Sitzungen getroffen werden.
Frau Mattfeldt-Kloth hält fest, dass die Wahlplakattafeln ihrer Gruppe sehr wichtig seien und ihre Gruppe die vom stellv. Vorsitzenden angesprochene Mehrheitsentscheidung nicht mitgetragen habe. Daher spricht sie sich für den Erhalt dieses Haushaltsansatzes aus.
Sodann fasst der Ausschuss für öffentliche Sicherheit und Ordnung einstimmig folgenden
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