Konzept Jugendclub Barmke
Protokoll:
Der Ortsbürgermeister berichtet, dass in Absprache mit der Stadt Helmstedt und den Fraktionen, am 26.01.2007 ein Treffen mit Barmker Jugendlichen im Jugendclub stattgefunden habe. An diesem Treffen haben 22 Jugendliche im Alter von 15 bis 23 Jahren, die von der Stadt Helmstedt eingeladen wurden, Frau Ohnesorge und der Stadtjugendpfleger, Herr Laser von der Verwaltung, die Mitglieder des Ortsrates Barmke sowie 2 Anlieger teilgenommen. Anschließend trägt der Ortsbürgermeister eine Zusammenfassung dieses Treffens vor, wobei er darauf hinweist, dass sich zwischen den Fraktionen noch nicht über die Bewertung des Ergebnisses ausgetauscht wurde. Die Situation stelle sich ihm folgendermaßen dar: Es haben sich an diesem Abend eine Gruppe von 10 namentlich benannten Jugendlichen eingetragen und bereiterklärt, eine Mitgliederversammlung des Jugendclubs Barmke vorzubereiten. Sinn und Zweck dieser Mitgliederversammlung soll die Feststellung der Mitgliedschaft im Jugendclub und die Neuwahl eines Vorstandes sein. Die Jugendlichen beabsichtigen, sich am 04.02.2007 um 18.00 Uhr zu einem Vorgespräch zu treffen. Evtl. werde zu einem späteren Zeitpunkt der Ortsbürgermeister hinzugebeten. Weiter werde den Jugendlichen in den nächsten Tagen einige Beitrittserklärungen und eine Satzung sowie 2 Ausfertigungen des Jugendschutzgesetzes zum Aushängen in den Jugendclubräumen übersandt. Die von den Jugendlichen gewünschten Öffnungstage seien der Mittwoch von 18.00 - 21.00 Uhr sowie Freitag und Samstag von 19.00 - 24.00 Uhr. Die Jugendlichen haben auch angeregt, am Mittwoch ein Alkoholverbot im Jugendclub auszusprechen. Ebenso müsse geklärt werden, wie mit den interessierten Jugendlichen verfahren werden soll, die außerhalb dieser Öffnungszeiten den Jugendclub nutzen wollen. Weiter müsse auch die Frage des Auf- und Zuschließens erörtert werden. Er könne sich ein Aufschließen des Jugendclubs durch den Vorstand gut vorstellen. Für den Fall aber, dass anwesende Jugendliche nicht die Schließzeiten akzeptieren, werde eine ehrenamtliche Aufsichtsperson gewünscht. Sein Vorschlag wäre daher, für die 3 festgelegten Tage zu versuchen, möglichst viele Barmker Erwachsene für diese Aufgabe, jeweils an einem Tag, zu gewinnen. In der Anfangsphase sei dieses Vorgehen sinnvoll, um auch ein wenig Präsenz von Erwachsenen zu zeigen. Zu einem späteren Zeitpunkt könnte daraus eine Art Rufbereitschaft werden, um dem Vorstand, falls er sich mit einer Situation überfordert sehe, unproblematischen Beistand zu leisten. Da es sich aber um 3 Tage pro Woche handele, würde er eine gewisse Überforderung sehen, wenn diese Aufgaben lediglich auf den Ortsbürgermeister oder auf den Polizeikontaktbeamten übertragen werden. Ebenfalls wurde von den Teilnehmern auch diskutiert, ob die dort hängenden Boxen verkleinert oder die Musikanlage heruntergeregelt werden sollte, damit es nicht zu einer übermäßige Lärmentwicklung im Jugendclubbereich komme. Den Zutritt zum Jugendclub sollten nur eingetragene Mitglieder des Jugendclubs sowie nur vom Vorstand genehmigte Personen haben, so dass die Problematik von ortsfremden Jugendlichen deutlich eingegrenzt werde. Diese Aufzählung sei eine Zusammenfassung des Abends, wobei er nicht verschweigen möchte, dass er die gesamte Diskussion und die Beteiligung der Jugendlichen als sehr positiv empfunden habe.
Herr Laser als Stadtjugendpfleger äußert sich ebenfalls sehr positiv über die Beteiligung der weit über 20 Jugendlichen und auch der anwesenden Anwohner. Er habe sich über die teilweise recht strengen Ansätze der Jugendlichen gewundert, wie z.B. die Ausschließlichkeitsregel, dass nur Mitglieder des Jugendclubs in den Jugendclub Einlass finden, sowie über das Alkohol- und Rauchverbot an bestimmten Tagen. Bemerkenswert fand er auch, dass die Jugendlichen auf der einen Seite die Unterstützung durch das Jugendzentrum abgelehnt, auf der anderen Seite aber auch artikuliert haben, dass sie Schwierigkeiten mit nicht gehen wollenden Jugendliche sehen. Im Großen und Ganzen bestehe aber noch immer die Möglich-
keit, dass sich das JFBZ dort mit einbringe. Allerdings dürfe dieses Vorhaben aber nicht mit den Öffnungszeiten des JFBZ kollidieren. Bei der gegenwärtigen Planung käme dafür der Montagabend in Frage, weil an allen anderen Tagen das Programm im Jugendzentrum so vielschichtig sei.
Frau Ohnesorge stimmt den Ausführungen des Stadtjugendpflegers zu.
Frau Klimaschewski-Losch fragt zu den konzeptionellen Überlegungen von Herrn Laser bezüglich der Zusammenarbeit zwischen dem JFBZ und den Barmker Jugendlichen an, wie er sich die Kontaktaufnahme vorstelle.
Herr Laser antwortet, dass bisher immer das Problem bestand, wer überhaupt für den Jugendclub zuständig war. Der Ansatz wäre jetzt, dass er vom Vorstand nach seiner Bildung informiert werde. Wenn davon ausgegangen werde, dass die Jugendlichen im Moment kein Eingreifen und keine Präsenz vom JFBZ wollen, könnte versucht werden, den Vorstand des Jugendclubs regelmäßig einzuladen, um evtl. aufgekommene Probleme zu lösen oder Hilfestellung zu geben, um so auf Augenhöhe mit den Jugendlichen zu versuchen, doch noch ein wenig in den Jugendclub eingebunden zu werden. Ob es funktioniere, müsste man sehen. Vorerst sei aber die Information über Vorstand und Ansprechpartner sehr wichtig.
Frau Ohnesorge ergänzt, dass nach dieser Zusammenkunft der Jugendlichen ganz wichtig wäre, einen festen Stamm von Verantwortlichen mit klaren Aufgaben und Befugnissen festzulegen. Anschließend spricht sie die Jugendleiterkarte (Juleika) an, zu der Herr Laser noch etwas sagen könnte.
Herr Laser klärt auf, dass er die Juleika als sehr wichtig ansehe, weil die Jugendlichen mit der Juleika unter anderem vermittelt bekommen, wie eine Gruppenstunde aufgebaut werde. Wichtiger Bestandteil der Juleika-Ausbildung sei z.B. auch, dass die Jugendlichen mitbekommen, was sie dürfen, worauf sie achten müssen und was es letztendlich rechtlich für sie bedeute, Verantwortung zu übernehmen. In dem Wochenendseminar baue sich automatisch auch schon ein Gefühl für die Verantwortung auf. Außerdem lernen sie in diesem Seminar auch andere Jugendliche kennen. Er würde es schon begrüßen, dass die jugendlichen Vorstandsmitglieder so nach und nach die Juleika-Ausbildung in Anspruch nehmen.
Frau Klimaschewski-Losch hakt zur Kontaktaufnahme nach und möchte wissen, ob das Jugendzentrum sich nach Konstituierung mit dem 1. Vorsitzenden des Jugendclubs in Verbindung setzen werde. Sie könne sich auch vorstellen, dass an dem von Herrn Laser vorgeschlagenen Öffnungstag für jüngere Mitglieder, z.B. am Montag, nach der Jugendclubzeit vom JFBZ ein offenes Gespräch angeboten werde. Weiter möchte sie wissen, ob es bei einer Kontaktperson vom JFBZ bleibe oder ob sich die Mitarbeiter in der „Betreuung“ abwechseln.
Herr Laser erklärt, dass es beabsichtigt sei, einen Mitarbeiterwechsel vorzunehmen.
Der Ortsbürgermeister begrüßt den Vorschlag des Gesprächsangebots des JFBZs nach dem Jugendnachmittag. Er teilt aber auch mit, dass die Frage aufgekommen sei, ob der wöchentliche Jugendnachmittag unter Leitung des JFBZs vielleicht unter mangelnder Beteiligung leiden könnte. Hier stelle sich ihm die Frage, ob dieser Hinweis Berücksichtigung finden sollte oder soll der betreute Jugendnachmittag wöchentlich angeboten und die Entwicklung abgewartet werden.
Der Ortsrat spricht sich für ein Anbieten des Jugendnachmittags vorerst bis zum Sommer aus.
Der Ortsbürgermeister bemerkt, dass er wahrscheinlich am 04.02.2007 nicht in Barmke sein werde und fragt an, wer von den Ortsratsmitgliedern sich bereit erkläre, zu der Jugendversammlung am 04.02.2007 hinzuzukommen.
Auf Nachfragen erklärt sich Herr Dr. Weferling dazu bereit. Der Ortsbürgermeister fügt hinzu, auch noch Herrn Jens Schultze aus Barmke ansprechen zu wollen.
Eine Diskussion über die Öffnungszeiten schließt sich an.
Herr Laser äußert sich zu dem Thema dahingehend, dass die Jugendlichen das Problem mit nicht gehen wollenden Besuchern des Jugendclubs angesprochen haben. Da das Konzept aber von den Jugendlichen selbst vorgeschlagen wurde, müssen sie sich auch dran halten und die Konsequenz daraus ziehen.
Herr Dr. Weferling ergänzt, dass die Öffnungszeiten von der Schlüsselgewalt abhängig seien. Wenn der Vorstand die Schlüsselgewalt habe, können die gewünschten Öffnungszeiten auch so umgesetzt werden. Sollte die Schlüsselgewalt jetzt wieder beim Ortsbürgermeister liegen, werde eine Umsetzung schwierig, zumal der Ortsbüergermeister dienstlich sehr oft unterwegs sei. Daher gehe von einer Zuständigkeitsverlagerung auf den Vorstand aus. Sollten sich die angesagten Öffnungszeiten an 3 Tagen, nämlich Mittwoch, Freitag und Samstag, positiv entwickeln, könne der Ortsbürgermeister in kurzer Absprache mit seiner Stellvertreterin über weitere 1 oder 2 Tage entscheiden.
Der Ortsbürgermeister erinnert, dass derzeit aber noch kein funktionierender aktiver Vorstand vorhanden sei und dieser sich in den nächsten 4 Wochen auch noch nicht gebildet habe. Wenn ein Vorstand vorhanden sei, verändere sich auch die Diskussion, da der Vorstand auch in der Frage der Öffnungszeiten andere Ideen entwickeln werde. Der Ortsrat wäre schlecht beraten, wenn der Vorstand eigene Ideen habe und der Ortsrat die Umsetzung nicht möchte. Die aktuelle Frage sei aber, wie sich derzeit verhalten werden sollte.
Abschließend hält er fest, dass es für die derzeitige Situation nur 2 Varianten zur Umsetzung gäbe. Die 1. Variante wäre, die Öffnungszeiten des Jugendclubs bis zur Konstituierung des neuen Jugendclubvorstandes auf die Tage Mittwoch von 18.00 bis 21.00 Uhr (an diesem Tag Alkoholverbot) sowie Freitag und Samstag von 19.00 bis 24.00 Uhr zu beschränken (Vorschlag der Jugendlichen). Die 2. Variante wäre, es bei der bisherigen Regelung zu belassen, bis der neue Vorstand sich konstituiert und eigene Vorstellungen entwickelt habe. Dieses seien 2 verschiedene Optionen, welche den Jugendlichen, nach Bildung des Vorstandes, weitere Möglichkeiten einräumen. In zukünftigen interfraktionellen Sitzungen werde das Thema auch weiter behandelt.
Sodann lässt der Ortsbürgermeister abstimmen.
Der Ortsrat Barmke spricht sich mit 4 Ja-Stimmen und 2 Nein-Stimmen für die 1. Variante aus.
Der Ortsbürgermeister schlägt vor, dass durch die Ortsratsmitglieder bereitwillige Erwachsene gesucht werden, die die Betreuung des Jugendclubs an einem der genannten Tage übernehmen. Das JFBZ werde einmal pro Woche in die „Betreuung“ eingebunden. Der Betreuungsbeginn werde vom JFBZ vorgegeben. Sinnvoller wäre es aber, die dafür in Frage kommenden Jugendlichen (Zielgruppe 12- bis 14-jährige) noch einmal anzuschreiben.
Auf Anfrage vom Ortsbürgermeister antwortet Herr Laser, dass die Honorare für die durch Studenten wahrgenommenen Jugendclubbetreuungen im Landkreis Helmstedt inkl. Braunschweig und Wolfsburg zwischen 7,70 und 15,00 Euro pro Stunde liegen, wobei er zwischen 8,00 und 8,50 Euro pro Stunde für die Studenten ansetzen würde, da es angehende Fachkräfte im Hauptstudium mit Vordiplom seien.
Auf Nachfrage weist Herr Eisermann noch darauf hin, dass für den Jugendclub Barmke keine Kürzungen für das Haushaltsjahr 2007 vorgenommen wurden.
Der Ortsbürgermeister fragt abschließend nach, ob die Fahrtkosten der Mitarbeiter des JFBZs, wenn sie wöchentlich nach Barmke fahren, gesondert im Haushalt verankert werden müssen.
Herr Eisermann antwortet, dass diese Kosten durch den Haushaltsansatz des JFBZs mit abgedeckt werden.
Frau Ohnesorge erinnert, dass die Verwaltung Informationen über den Inhalt des Treffens der Jugendlichen vom 04.02.2007 haben möchte. Auch möchte sie über den Termin für die Vorstandswahlen unterrichtet werden.
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