Krippenplätze in Helmstedt - erste Konzepte
Protokoll:
Frau Niemann verweist auf die Vorlage und resümiert, dass es derzeit erst einen Helmstedter Kindergarten gebe, der sofort bereit wäre, eine Krippe einzurichten. Der Kindergarten St. Christopherus schlage vorübergehend eine altersgemischte Gruppe vor. Der Kindergarten St. Stephani biete die Einrichtung eines Hortes mit drei Plätzen an. Auch hierbei handele es sich um eine Übergangslösung.
Herr Ryll erklärt, dass seine Fraktion die Eckpunkte in der Vorlage vermisse. Derzeit gebe es noch keinen gemeinsamen Nenner. Man bitte daher die Verwaltung, eine Bewertungsmatrix zu erstellen. In dieser sollten Punkte wie Auslastung der Erzieherinnen und des Kindergartens, bauliche Voraussetzungen, Personalaufwand sowie Einnahmen und erforderliche Ausgaben von jedem einzelnen Kindergarten auf einen Blick aufgeführt sein. Der gegenwärtige Ist-Stand sei bei der zur Diskussion stehenden Vorlage noch nicht erkennbar.
Frau Musial macht deutlich, dass der Wunsch nach einer Abfrage bei den Kindergärten erst in der letzten Sitzung des Jugend-, Sport- und Kulturausschusses geäußert worden sei. Die erforderlichen Konzepte bedürften jedoch einer intensiven Arbeit seitens der Kindergärten. Man habe die Rückmeldungen z. T. erst in der vergangenen Woche erhalten. Ihres Erachtens sollte jedem Kindergarten noch einmal die Chance eingeräumt werden, über ein Konzept nachzudenken und es entsprechend aufzubereiten. Dies sei zumindest einigen Einrichtungen in der Kürze der Zeit nicht möglich gewesen. Darüber hinaus wäre es sinnvoll, das Landesjugendamt einzubinden. Herr Franke erinnert daran, das es sich um erste Konzepte handele. Es wäre falsch, anhand dieser Vorschläge bereits eine Bewertung vorzunehmen, welcher Kindergarten demnächst eine Krippe einrichten sollte. Bevor man eine endgültige Entscheidung treffe, müsse den interessierten Kindergärten signalisiert werden, dass die Konzepte konkret werden müssten. Evtl. könnten diese auch in mehreren Durchgängen geprüft und bewertet werden so wie es auch beim Parkhaus der Fall gewesen sei.
Frau Niemann merkt an, dass zumindest die Aussagen der Kindergärten St. Walpurgis, St. Christopherus und St. Stephani bereits sehr deutlich seien.
Herr Ryll weist auf einen Bericht in der Braunschweiger Zeitung hin, demzufolge das Land einen Etat in Höhe von 20 Mio. Euro für Projekte im Rahmen des Landesbetreuungsausbaugesetzes zur Verfügung stelle. Wer einen Teil dieser Mittel abfordern wolle, müsse jedoch eine örtliche Bestandsaufnahme und ein Konzept vorlegen. Er frage daher an, ob die Verwaltung diesbezüglich schon etwas unternommen und einen entsprechenden Antrag gestellt habe. Sollte dies noch nicht geschehen sein, so sollte es so bald wie möglich nachgeholt werden, damit zur Verfügung stehende Gelder nicht verloren gingen.
Herr Eisermann erachtet es als problematisch, Mittel zu blockieren, so lange noch kein Konzept existiere. Es könne nicht zielführend sein, vorsorglich darauf hinzuweisen, dass man eine Krippe einrichten wolle. Im Übrigen habe das Land die oberste Priorität bei der Tagesmütterbetreuung gesetzt.
Herr Ryll vertritt nach wie vor die Auffassung, dass man den Bedarf vorsorglich anmelden sollte. Dies sei auch Intension der CDU-Fraktion.
Frau Niemann macht deutlich, dass sich große Teile des Rates für die Einrichtung einer oder mehrerer Krippen in Helmstedt ausgesprochen hätten. Der Landkreis würde es sicher begrüßen, wenn man erst im Jahr 2010 damit beginnen würde, doch dies sei seitens des Rates definitiv nicht gewünscht. Vielmehr wolle man die Krippe sehr zeitnah einrichten. Zu diesem Zwecke müsse zunächst einmal ein entsprechender Antrag gestellt werden. Sie frage daher an, ob dies im Falle der kirchlichen Einrichtungen durch die Kindergärten selbst oder durch das Landeskirchenamt erfolgen müsse.
Frau Musial antwortet, dass der Antrag vom Träger des Kindergartens, also von der Kirchengemeinde, gestellt werden müsse. Dies habe sowohl beim Landesjugendamt als auch bei der Stadt zu erfolgen, denn es stehe nicht zu erwarten, dass die Kirchengemeinden selbst die Finanzierung einer Krippe übernehmen würden. Inwieweit die Einrichtung der Krippe ohne Investitionskosten zu realisieren sei, müsse noch geklärt werden.
Frau Niemann fragt Frau Bahn, wann der Kindergarten St. Walpurgis mit der Krippenbetreuung beginnen könnte.
Frau Bahn erklärt, dass dies im Januar 2008 der Fall wäre. Vorab müssten noch die entsprechenden Anträge gestellt und kleinere Umbauten vorgenommen werden. Man müsse auch Gespräche im Hinblick auf die Finanzierung führen, denn es bestünden noch große Unklarheiten, was die Kostenübernahme anbelange. Sie gehe davon aus, dass das Landeskirchenamt keine höhere Bezuschussung vornehmen werde als bisher. Das Konzept zur Krippenbetreuung stehe seitens des Kindergarten St. Walpurgis bereits fest. Sie werde den entsprechenden Antrag jedoch nicht auf Verdacht stellen. Dies werde erst dann geschehen, wenn Stadt oder Landkreis die definitive Zusage getroffen hätten, dass die Krippe in diesem Kindergarten eingerichtet werden solle.
Nach weiterer Diskussion schlägt Frau Niemann vor, im kommenden Jahr eine Arbeitsgruppe zur Einrichtung einer Krippe zu bilden. Diese sollte aus Mitgliedern des Rates und der Verwaltung sowie einem Vertreter des Landeskirchenamtes bestehen.
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